03.06.2016 14:50 Uhr

Schlimmer Verdacht und Razzia bei der FIFA

Gegen Sepp Blatter (l.) und Jerome Valcke gibt es neue schwere Verdachtsmomente
Gegen Sepp Blatter (l.) und Jerome Valcke gibt es neue schwere Verdachtsmomente

Am Hauptsitz des Weltverbandes FIFA hat es am Donnerstag erneut eine Razzia gegeben. Fast zeitgleich wurde eine neue Dimension des Skandals bekannt: Sepp Blatter und zwei enge Vertraute sollen sich massiv bereichert haben.

Bei der Durchsuchung im Zusammenhang mit den seit dem Vorjahr im FIFA-Korruptionsskandal laufenden Ermittlungen seien Dokumente und elektronische Daten sichergestellt worden. Offenkundig stand die Maßnahme nicht in Verbindung mit den jüngst aufgekommenen Spekulationen um angebliche Verstöße des neuen FIFA-Präsidenten Gianni Infantino.

Die sichergestellten Dokumente und Daten, teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit, "werden nun auf ihre Relevanz zum laufenden Verfahren geprüft". Ziel sei es, mit den sichergestellten Daten "die bisherigen Erkenntnisse im Strafverfahren zu bestätigen beziehungsweise zu ergänzen". Die Untersuchungen würden sich gegen offiziell bereits bekanntgegebene Personen sowie gegen Unbekannt richten. Aus FIFA-Kreisen verlautete, dass die Ermittler durch ihre Durchsuchung besonders mehr Klarheit über die Rolle des kürzlich entlassenen FIFA-Interimsgeneralsekretärs Markus Kattner erlangen wollen.

Neue Dimension im FIFA-Skandal

Dieser steht auch im Zentrum der neuesten Vorwürfe: Nach Angaben der Anwälte des Weltverbandes sollen sich Ex-Präsident Joseph S. Blatter, der entlassene Generalsekretär Jerome Valcke und der kürzlich ebenfalls gefeuerte deutsche Finanzchef Markus Kattner in der Vergangenheit massiv selbst bereichert haben.

Die Juristen der Kanzlei Quinn Emanuel nannten auf Grundlage ihrer internen Untersuchungen für den Zeitraum 2010 bis 2015 eine Gesamtsumme von umgerechnet über 71 Millionen Euro (79 Millionen Schweizer Franken).