22.09.2016 10:17 Uhr

Linke unzufrieden: "Nicht entschlossen genug"

Thomas Linke glaubt weiter an die Ingolstädter Qualitäten
Thomas Linke glaubt weiter an die Ingolstädter Qualitäten

Die jüngste 0:2-Schlappe gegen Frankfurt hat den Ingolstädter Fehlstart perfekt gemacht. Lediglich ein Punkt steht nach den ersten vier Spieltagen bei den Schanzern auf der Habenseite. Jetzt hat sich FCI-Sportdirektor Thomas Linke zur aktuellen Krise geäußert.

"Wir sind nicht kalt genug vor dem gegnerischen Tor und nicht entschlossen genug vor dem eigenen. Dadurch kippen die Spiele in die andere Richtung", erklärte Linke im "kicker"-Interview die aktuellen Probleme und ergänzte: "Wir hatten immer deutlich mehr Torschüsse als der Gegner, aber es kam nichts Zählbares dabei heraus. Uns würde es helfen, wenn es mal lange 0:0 steht und das Spiel offenbleibt."

Trotz des misslungenen Saisonstarts bleibt der Ingolstadt-Chef aber weitestgehend gelassen: "Keine Frage, ein Punkt ist deutlich zu wenig Ausbeute, gerade nach den erbrachten überzeugenden Leistungen. Wir haben uns mehr erwartet. Aber dass es nicht immer so leichtfällt wie im letzten Jahr, war uns von vornherein klar. Wir vertrauen auf die Stärken der Mannschaft."

"Unser Team steht dafür, die Ärmel hochzukrempeln und weiterzumachen. Und wir haben den Vorteil eines ruhigen, besonnenen Umfelds, in dem sich Dinge entwickeln können. Diese Chance haben andere Vereine mit größeren Mitteln nicht", rühmt der Champions-League-Sieger von 2001 außerdem die Vorzüge in Ingolstadt.

"Sind nicht schlechter besetzt"

Den personellen Umbruch im Sommer wollte Linke unterdessen nicht als Entschuldigung für die momentane Situation geltend machen. "Die Stammelf ist bis auf Özcan und Hübner zusammengeblieben, in den bisherigen Spielen stand fast die identische Mannschaft wie im Vorjahr auf dem Platz. Wir sind in diesem Jahr nicht schlechter besetzt", so Linke, der in den Abgängen von Ralph Hasenhüttl und zahlreichen Leistungsträgern vielmehr die "Chance auf neue Impulse"  sieht.

An der aufkeimenden Kritik am Neuzugang Marcel Tisserand wollte sich Linke, der das Defensiv-Verhalten als aktuell "größtes Defizit" ausmachte, zudem nicht beteiligen. "Marcel hat herausragende Qualitäten, er ist schnell, kompromisslos im Zweikampf, hat einen vernünftigen Aufbau. Er erfüllt zu hundert Prozent unsere Erwartungen. Die Gegentore gegen Frankfurt waren auch kein Problem der Abwehr, sondern der gesamten Mannschaft", nahm der Sportdirektor seinen Neuzugang in Schutz.