26.10.2016 09:34 Uhr

Allofs gesteht Fehler & stichelt gegen Neue

Klaus Allofs ist mit einigen Dingen in Wolfsburg nicht zufrieden
Klaus Allofs ist mit einigen Dingen in Wolfsburg nicht zufrieden

VfL-Manager Klaus Allofs kann und will mit der aktuellen Situation in Wolfsburg nicht zufrieden sein. Nach der Entlassung von Dieter Hecking konnte auch Interimscoach Valérien Ismaël in Darmstadt (3:1) keine Wende einleiten. Nun hat Allofs öffentlich Fehler im Management eingeräumt und die aktuelle Misere versucht zu erklären. Schließlich gewann man doch in den vergangenen vier Jahren den DFB-Pokal sowie den Supercup und erreichte das Champions-League-Viertelfinale.

Den Grund für den VfL-Absturz sieht Allofs dabei im Umgang mit Transfers und Verträgen in der jüngeren Vergangenheit. "Wir konnten Kevin De Bruyne nicht ersetzen", weint der Manager dem Mittelfeld-Ass von Manchester City in der "Sport Bild" hinterher. In der Saison 2014/15 glänze der Spielmacher in der Liga noch mit überragenden zehn Toren und war maßgeblich am Erfolg im Pokal beteiligt. Nun zeigt sich die Offensive der Wölfe oftmals blutleer. Allerdings sei der Transfer "wirtschaftlich" richtig gewesen, obwohl "klar war, dass wir hohe sportliche Qualität verlieren."

Die 80 Millionen Euro, die der Transfer von De Bruyne in die VfL-Kassen spülte, wurden zwar "auf dem Papier wieder dazugewonnen", allerdings hätten diese Transfers "nicht so gegriffen, wie wir uns das vorgestellt haben", so Allofs weiter. Ein Seitenhieb gegen den unglücklich wirkenden Nationalspieler Julian Draxler, der seit seiner Ankunft in der Auto-Stadt die Erwartungen nie richtig erfüllen konnte?

"Werden künftig mit solchen Themen anders umgehen"

Darüber hinaus räumt Allofs Fehler im "Umgang mit den Ausstiegsklauseln bei Ricardo Rodríguez und Luiz Gustavo" ein: "Ihre Klauseln liefen zwar schon einige Wochen vor dem Ende der Transferperiode am 31. August aus, dennoch haben wir beiden Spielern auf eigenen Wunsch die Möglichkeit zugestanden, dass sie bei einem zufriedenstellenden Angebot gehen können." Die Spieler haben sich somit gedanklich mit ihrem Abschied aus Wolfsburg beschäftigt, anstatt die sportliche Aufgabe mit dem VfL anzugehen. Allofs stellt nun klar: "Fakt ist: Wir werden künftig mit solchen Themen anders umgehen."

Dass in der Vereins-Krise auch seine eigene Person kritisch beäugt wird, sei dem Manager bewusst. Angst um seinen Job habe er aber nicht. "Als ich vor vier Jahren beim VfL antrat, wusste ich, dass eine hohe Erwartungshaltung an meine Person geknüpft ist", so Allofs, der bekräftigt: "Und ich glaube, dass ich diesen Erwartungen gerecht geworden bin."

Es bleibt dem Manager also nichts anderes übrig als aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und in die Zukunft zu blicken. Der 59-Jährige bleibt zuversichtlich, in den nächsten Wochen wieder mit den Wölfen für positive Schlagzeilen sorgen zu können. "Das Potenzial ist zweifelsfrei vorhanden" in die Spitzengruppe der Bundesliga aufzuschließen. Letztlich gestand er überdies ein: "Ich habe leider recht behalten, als ich vor einem Jahr unsere Entwicklung als vielleicht zu rasant eingestuft habe", so Allofs.

Im Pokalspiel gegen den 1. FC Heidenheim (18:30 Uhr) sowie im Liga-Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (Samstag, 15:30 Uhr) können die Wölfe Wiedergutmachung starten.