06.11.2016 20:00 Uhr

Leipzig mit Start-Rekord - Schöpf überragend

Samstag vereint in rot gegen Irland, Sonntag alles andere als im Paarlauf: Zlatko Junuzović hat gegen Alessandro Schöpf das Nachsehen
Samstag vereint in rot gegen Irland, Sonntag alles andere als im Paarlauf: Zlatko Junuzović hat gegen Alessandro Schöpf das Nachsehen

Aufsteiger RB Leipzig hat nun sogar den FC Bayern eingeholt und den nächsten Rekord in der deutschen Bundesliga eingestellt. Der Neuling feierte am Sonntag einen überzeugenden 3:1-Erfolg gegen den 1. FSV Mainz 05. Leipzig bleibt damit auch nach dem zehnten Spieltag ohne Niederlage und egalisierte die Aufsteiger-Bestmarke des MSV Duisburg von vor 23 Jahren. Der FC Schalke 04 feierte indes im Abendspiel mit einem überragenden Alessandro Schöpf gegen Werder Bremen einen 3:1-Heimsieg.

Zudem zogen die Leipziger, bei denen Stefan Ilsanker und Marcel Sabitzer durchspielten, mit dem FC Bayern nach Punkten gleich. Beide Vereine halten nun bei je 24 Zählern. Nur die Torbilanz trennt den Newcomer auf Platz zwei noch vom deutschen Rekordmeister und Tabellenführer.

Nach 120 Sekunden brachte Timo Werner die Leipziger in Führung, Emil Forsberg (21.) und erneut Werner (44.) sorgten schon vor der Halbzeit für die Vorentscheidung. Für Mainz traf der eingewechselte Stefan Bell (74.), Karim Onisiwo stand die gesamte Spielzeit auf dem Platz.

Falscher Feueralarm

Nicht mal ein fälschlich ausgelöster Feueralarm unmittelbar vor dem Anpfiff konnte die Gastgeber stoppen: Kurzzeitige Verwirrung löste er nur auf den Rängen aus. Nach einem leichtfertigen Ballverlust der Mainzer Sturmspitze Jhon Cordoba auf Höhe der Mittellinie landete der Ball nach direkter Kombination blitzschnell im Strafraum der Gäste. Forsberg konnten die Mainzer am Torschuss noch entscheidend hindern, Werner nicht mehr.

Drei Tage nach dem 1:6-Debakel gegen Anderlecht drohte Mainz die nächste Klatsche. Ein nicht (an)erkanntes Handspiel von Giulio Donati gegen Werner im Strafraum bewahrte die Gäste noch vor dem möglichen zweiten Gegentreffer (13.). Aber es dauerte nicht lange, da nutzte Forsberg einen der mit Wucht und Zielstrebigkeit vorgetragenen Angriffe zum 2:0.

Der erstmals auf dem rechten Verteidigerposten eingesetzte Ilsanker bestätigte die große Flexibilität der Leipziger, die nach dem zweitem Tor von Werner mit tosendem Applaus in die Pause verabschiedet wurden.

Hasenhüttl sieht kein Limit

Und sie wollten sich auf ihre Weise bedanken nach dem Seitenwechsel. Yussuf Poulsen (58.), Werner (61.) und Forsberg (72.) scheiterten aber. Von Aufbäumen war bei den Mainzern nach der deprimierenden ersten Hälfte lange nichts zu sehen, selbst wenn Bell noch der Anschlusstreffer gelang. Mehr als Schadensbegrenzung gegen dieses RB-Ensemble war es nicht.

Aktuell sehe er für seine Mannschaft keine Grenzen, hatte Österreichs erfolgreicher Trainer-Legionär Ralph Hasenhüttl vor dem Spiel in einem Interview der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" gesagt. "Und ich weiß auch nicht, wo im Moment dieses Limit liegen sollte."

Im Vorfeld des Spiels hatte Hasenhüttl immer wieder betont, dass er sein Team nicht als "Bayern-Jäger" sieht und er sich erst in der Vorbereitung auf das Ligaspiel am 21. Dezember wirklich mit dem Spitzenreiter beschäftigen will. In der aktuellen Form dürfte Leipzig den Double-Sieger im Kampf um die Tabellenspitze jedoch noch länger ärgern können.

Entfesselter Alessandro Schöpf

Im Abendspiel ließ der FC Schalke 04 gegen Werder Bremen beim 3:1-Heimerfolg wenig anbrennen. Die beiden Treffer von Schöpf (35., 63.) und Nabil Bentaleb (38.) sorgten dafür, dass Salzburgs Europacup-Gegner seinen Platz im Tabellenmittelfeld festigte. Die abstiegsbedrohten Bremer, bei denen Zlatko Junuzović und Philipp Grillitsch durchspielten, rutschten nach der dritten 1:3-Niederlage in Serie auf den Relegationsplatz ab, ein Foulelfmeter-Treffer durch Serge Gnabry (42.) war zu wenig.

Für Schöpf, der zuerst nach einem Abpraller per Kopf zur Stelle war und schließlich nach Vorlage von Sead Kolašinac trocken vor Junuzović einschoss, waren es die Tore vier und fünf im Schalke-Dress. Die "Knappen" schalteten nach Ballverlusten teilweise auf einen Fünfer-Abwehrkette um, in der Schöpf dann rechts außen agierte. Ansonsten hatte er aber im Mittelfeld auch Freiheiten nach vorne, die er überragend zu nützen wusste.

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apa/sid/red