17.11.2016 12:38 Uhr

Martínez: Lahm "muss weiterspielen"

Martínez (l.) spielt mit Lahm beim FC Bayern
Martínez (l.) spielt mit Lahm beim FC Bayern

Javi Martínez geht bereits in seine fünfte Saison beim FC Bayern. Jetzt verrät er, was ihn vor den Spielen stark macht und welchen FCB-Profi er gern noch möglichst lange beim deutschen Rekordmeister halten möchte.

Dass Philipp Lahm an ein vorzeitiges Karriere-Ende im Sommer denkt, kann Martínez kaum glauben. "No! Nein! Noooo! Philipp ist doch erst 21 Jahre alt – oder?", scherzte der Innenverteidiger gegenüber "Bild". Der mittlerweile 33-jährige Lahm sehe so jung aus, "und macht so einen frischen Eindruck". "Der hört doch nicht auf, das glaube ich nicht", sagte der Spanier und forderte: "Philipp muss weiterspielen. Vier Jahre schafft Philipp doch noch!"

In seiner Zeit bei Athletic Bilbao habe Martínez mit Aritz Aduriz zusammengespielt und spannt den Bogen zu Lahm: Aduriz "ist inzwischen 35 Jahre alt. Er spielt wie ein junger Kerl. Das Alter interessiert im Fußball nicht." Dass der ehemalige deutsche Nationalspieler und Weltmeister von 2014 vielleicht bald Sportvorstand bei den Münchnern wird, findet der 28-Jährige jedoch passend: "Er wird von jedem respektiert, von allen Spielern, Bossen, Fans, selbst von allen Journalisten, ist sehr verantwortungsvoll. Warum also nicht?"

Keine Gedanken an seine schwere Verletzung

Wenn es für den deutschen Meister am Samstag (18:30 Uhr) gegen Borussia Dortmund geht, spielt für Martínez der August des Jahres 2014, als er sich dort das Kreuzbandriss riss, keine Rolle mehr. "So bin ich nicht. Wenn ich an Dortmund denke, habe ich nur große Spiele im Kopf. Meine Verletzung ist vergessen!" Zuletzt fehlte der Spanier mit einer Oberschenkelverletzung, trainiert allerdings mittlerweile wieder mit. Einem Einsatz steht demnach nicht viel im Wege. "Ich habe keine Schmerzen mehr, fühle mich gut. Aber natürlich muss ich noch vorsichtig sein", betonte der Verteidiger.

Dass in der Tabelle zur Zeit jede Menge Teams etwas unerwartet oben mitspielen, findet Martínez toll: "Der Kampf an der Spitze ist momentan wunderbar. Die Bundesliga ist gerade fantastisch!" Der Abwehrmann sieht auch die Vorteile für das eigene Team: "Es ist eng. Perfekt – auch für uns. Es ist gut, dass Leipzig mit uns marschiert. So dürfen wir nie nachlassen. So müssen wir immer konzentriert bleiben." 

Guardiola verhängte beim FCB kein Sex-Verbot

Dass FCB-Coach Carlo Ancelotti in der Innenverteidigung munter rotiert, begrüßt der Spanier. "Rotation macht uns alle besser!", gab Martínez zu Protokoll, das gelte von Holger Badstuber, über Mats Hummels bis hin zu Jérôme Boateng. Deshalb akzeptiert der 28-Jährige auch die Verschnaufmöglichkeiten, die er bekommt. "In Bilbao habe ich in einer Saison so viele Spiele ohne Unterbrechung gemacht, dass ich im März nur noch müde war in den Beinen. Und im Kopf. Eine Saison ist so lang. Jeder braucht Pausen."

Dass Samir Nasri vor kurzem in der französischen Zeitung" L'Équipe" verbreitete, dass Ex-Bayern Coach Pep Guardiola bei Manchester City Sex vor Mitternacht verbiete, kann Martínez für die Zeit des Star-Coaches in München nicht bestätigen. "Zu uns hat Pep das nie gesagt in der Kabine. Und wenn er es vielleicht doch mal gesagt hat, wollte ich es wohl nicht verstehen", gab er lachend zu. "Aber mich stört das auch nicht so. Ich schlafe fast immer schon um zwölf."