09.12.2016 22:23 Uhr

Nullnummer im hitzigen Verfolgerduell

In einem umkämpften Match gingen sich Hoffenheim und Frankfurt an die Gurgel
In einem umkämpften Match gingen sich Hoffenheim und Frankfurt an die Gurgel

Die Unbesiegbaren von 1899 Hoffenheim haben auch im Duell der Überraschungsteams ihren Nimbus bewahrt und bleiben gut zwei Wochen vor Weihnachten auf Europacup-Kurs. Die Kraichgauer ertrotzten im Spitzenspiel beim punktgleichen Konkurrenten Eintracht Frankfurt eine Nullnummer und verteidigten mit nun 26 Zählern erfolgreich Tabellenplatz vier vor den punktgleichen Gastgebern.

Die Hessen, bei denen Timothy Chandler (83.) wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte sah, konnten einen Tag nach der Vertragsverlängerung von Trainer Niko Kovač nicht das erwünschte Ausrufezeichen im Kampf um die internationalen Plätze setzen.

Zufrieden durften vor 47.000 Zuschauern aber beide Teams sein: Hoffenheim ist in der Bundesliga seit fast sieben Monaten ohne Niederlage, Frankfurt kassierte die letzte Heimpleite Anfang April 2016 - ausgerechnet gegen das 1899-Team.

"Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft und müssen früh in Führung gehen", sagte Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann nach einer mitunter hässlichen Partie: "Leider waren sehr viele Emotionen im Spiel, der Schiedsrichter hat völlig den Zugriff verloren. Es gab sehr viele komische Situationen, die auf dem Fußballfeld nichts zu suchen haben."

Eintracht-Kapitän Alexander Meier meinte: "Wir hatten die besseren Chancen, Hoffenheim war in der ersten Halbzeit etwas überlegen. Insgesamt ist das Ergebnis wahrscheinlich in Ordnung so."

Schiedsrichter Dingert überfordert

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt entwickelte sich von Beginn an eine hitzige und intensiv geführte Partie mit etlichen Nickligkeiten. Dem schwachen Schiedsrichter Christian Dingert entglitt die Partie früh.

Negativ-Höhepunkt: Ein rotwürdiger Ellbogencheck von Eintracht-Abwehrspieler David Abraham an den Kopf von Hoffenheims Torjäger Sandro Wagner, der aber nicht geahndet wurde (32.).

In der Anfangsphase hatte bereits der nach seiner Sperre wieder in die Startelf der Gastgeber gerückte Spielmacher Marco Fabián völlig unnötig 1899-Keeper Oliver Baumann attackiert und so für den Auftakt des zeitweise ruppigen Schlagabtauschs gesorgt. 

Beide Teams schenken sich nichts

Beide Teams versuchten, das Aufbauspiels des Gegners frühzeitig zu stören und machten die Räume eng. Die erste gute Gelegenheit hatte nach einer guten Viertelstunde die Eintracht, doch Kapitän Alexander Meier schoss aus zehn Metern nach einer Hereingabe von Haris Seferović Schlussmann Baumann direkt in die Arme.

Die Hoffenheimer, die kurzfristig auf Nationalspieler Sebastian Rudy (Rippenprellung) verzichten mussten, hielten dagegen und präsentierten sich auf Augenhöhe. Nach einer Ecke von Nadiem Amiri köpfte Niklas Süle in der 18. Minute über den Eintracht-Kasten.

In einem temporeichen Spiel stand erneut Baumann im Blickpunkt, als er einen Gewaltschuss von Omar Mascarell entschärfte (24.). Wagner, der in dieser Saison schon siebenmal getroffen hat, zog sich in dieser Phase mit einigen harten Tacklings den Unmut der Frankfurter Fans zu.

Zum Ende der ersten Halbzeit wurden die Gäste immer dominanter, doch Jeremy Toljan traf nach einer guten halben Stunde nur das Außennetz. Auf der Gegenseite prüfte Meier mit einem gefährlichen Schlenzer Baumann (42.).

Hitziges Duell auch nach der Pause

Auch nach dem Wechsel schenkten sich die Kontrahenten nichts und agierten weiter im Vorwärtsgang, um die Entscheidung zu erzwingen. Mit der Hereinnahme von Mark Uth nach einer Stunde versuchte Nagelsmann dann noch einmal, Akzente in vorderster Front zu setzen.

Chancen waren in der zweiten Hälfte aber Mangelware, obwohl die Intensität hoch blieb. Der eingewechselte Ante Rebić sorgte auf Frankfurter Seite für Gefahr und verzog nach 70 Minuten nur knapp.

In der Schlussphase wurde die Partie noch einmal unschön, Chandler flog nach einem Griff an den Hals von Wagner vom Platz.