16.01.2017 09:13 Uhr

Götze warnt: "Unterschätzt uns nicht"

Mario Götze ist sich sicher, der BVB kann jedem Gegner ein Bein stellen
Mario Götze ist sich sicher, der BVB kann jedem Gegner ein Bein stellen

Er war das Gesicht des Dortmunder Offensivfußballs, der die Schwarzgelben zur Meisterschaft 2011, dem Double 2012 und 2013 ins CL-Finale führte, nach einem dreijährigen Intermezzo beim großen Rivalen Bayern München kämpft Mario Götze allerdings darum, seine alte Stellung beim BVB zurückzugewinnen. Im Interview äußerte sich der 24-Jährige nun über das erste Halbjahr nach seiner Rückkehr, die Ziele des Teams und seine persönliche Entwicklung.

In der Liga sei der Rückstand schon etwas groß, was man sich im Team durchaus "ein bisschen anders vorgestellt" habe, im Pokal und in der Champions League sei man aber noch dabei. Wenn man es schaffe, "konstanter zu spielen", sei also auf jeden Fall noch viel drin, kommentierte Götze die Hinrunde der Borussia.

Vor allem der Champions-League-Titel stellt dabei eine ganz besondere Verlockung dar: "Wenn Sie sich in der Mannschaft umhören, ist das sicher der erstrebenswerteste Titel", so Götze. Und weiter: "Jeder Titel tut Verein und Spielern gut, aber sich in der Champions League durchzusetzen hat einen speziellen Reiz." Eine Ansage in Richtung Konkurrenz ließ sich der Nationalspieler auch noch entlocken: Leicht werde es in der Königsklasse gegen keinen Gegner, aber "unterschätzen sollte man uns nicht. Wir können tatsächlich jedem Gegner ein Bein stellen."

Götze: "Da geht mehr"

Auch für sein eigenes Spiel sieht Götze noch Luft nach oben: "Da geht mehr! Und es sollte auch mehr gehen. Mehr an Toren, mehr an Assists. Da habe ich höhere Erwartungen an mich selbst", brachte Götze seine Leistungen der ersten Saisonhälfte im Gespräch mit dem "kicker" auf den Punkte, stellte jedoch klar, dass er sich körperlich absolut im Soll befinde. "Was Engagement, Professionalität, Einstellung und Leistungsbereitschaft angeht, bin ich völlig auf meinem Weg", konterte der Weltmeister die immer wieder aufkeimende Kritik an seiner Fitness.

Die Misstöne von Außerhalb seien allerdings sowieso nicht "besonders wichtig". Vielmehr gelte das Wort des Trainers und der Verantwortlichen, die dem Team durchweg gute Fitnesswerte bescheinigt hätten. "Zurechtrücken" müsse er also nichts.

"Einfach nur kicken", war gestern

Auch für seine ausbaufähige Torquote hat Götze eine einfache Erklärung. Sein Spiel sei nicht mehr das des 19-Jährigen, der "einfach nur kicken wolle", reinkomme und das Tor mache. Inzwischen spiele er zudem nicht mehr hinter den Spitzen, sondern auf der Acht. Eine Position, auf der er andere Aufgaben übernehmen müsse und deren "Glamourfaktor" naturgemäß geringer sei.

Steigerungsmöglichkeiten gebe es aber dennoch, so Götze: "Wenn in dieser Rolle noch ein paar Tore, Assists oder Abschlüsse dazukommen, stimmt die Richtung. Dass es ein paarmal nicht so gepasst hat, wie es hätte passen sollen, räume ich ein."

Zudem brauche er durchaus noch den "Kick" des Toreschießens, auch da er in der Öffentlichkeit noch immer anders wahrgenommen werde. Auch wenn das Bild des "alten Götze" "einfach nicht mehr zeitgemäß" sei.