25.01.2017 12:46 Uhr

VfB, H96 und BTSV im Dreikampf ums Oberhaus

Hannover und Braunschweig kämpfen -genau wieder VfB - um den Aufstieg
Hannover und Braunschweig kämpfen -genau wieder VfB - um den Aufstieg

An der Spitze der Tabelle verspricht das Duell der niedersächsischen Rivalen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 Spannung für den zweiten Saisonabschnitt.

Zwei Punkte und 55 Kilometer Luftlinie: So wenig trennen Herbstmeister Eintracht Braunschweig und seinen ersten Verfolger Hannover 96 geografisch und in der Tabelle der 2. Bundesliga. Nach 39 Tagen Winterpause startet am Freitag die Rückrunde - und die Überraschungsmannschaft von Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht (34 Punkte) geht auf der Pole Position in den zweiten Saisonabschnitt. Die beiden Bundesliga-Absteiger Hannover und der VfB Stuttgart (beide 32) komplettieren den Dreikampf um die direkten Aufstiegsränge.

"Wir sind kein Favorit, das sind die anderen Vereine. Hannover und Stuttgart tragen einen wahnsinnig schweren Rucksack", sagte Lieberknecht dem "kicker" vor dem Spiel bei Aufsteiger Würzburger Kickers am Samstag (13:00 Uhr): "Sie müssen aufsteigen. Wir können unsere Träume hegen und pflegen."

Von 17 Spieltagen standen die Braunschweiger 14-mal auf dem ersten Tabellenplatz. Bei der letzten Herbstmeisterschaft 2012/13 gelang später der Aufstieg als Zweiter hinter Hertha BSC. "Wie damals bei unserem Aufstieg in die erste Liga ist das, was wir gerade erleben, nicht normal", sagte der 43-Jährige, der seit fast neun Jahren an der Seitenlinie der Braunschweiger steht: "Jeder hofft natürlich, dass es so weitergeht. Wir sind realistische Träumer."

H96 will die direkte Rückkehr ins Oberhaus

Ungleich größer ist der Druck beim finanzstarken Dauerrivalen Hannover: Nach dem Abstieg in der Vorsaison soll die direkte Rückkehr sofort gelingen. "Wir wollen wieder in die erste Bundesliga, keine Frage", sagte der neue Aufsichtsratsvorsitzende und Altkanzler Gerhard Schröder vor dem Duell am Montag mit dem 1. FC Kaiserslautern (20:15 Uhr): "Die Tatsache, dass 96 an zweiter Stelle steht, gibt zu allen Hoffnungen Anlass."

Präsident Martin Kind wurde da in der Vergangenheit noch deutlicher. "Wenn wir den Sofortaufstieg verfehlen, kostet es den Verein 50 Millionen Euro. Wir haben eine teure Mannschaft und gehen hier viele wirtschaftliche Risiken bewusst, um das Ziel Wiederaufstieg zu erreichen", sagte er dem Internetportal "transfermarkt.de".

VfB-Präsi: Aufstieg ist "Pflicht"

Auch beim fünfmaligen deutschen Meister Stuttgart zählt nach dem bitteren Abstieg nur die schnelle Rückkehr. Der Aufstieg in die erste Liga wurde von VfB-Präsident Wolfgang Dietrich als "Pflicht" ausgegeben. Um dieser gerecht zu werden, holte der Klub im Winter Stürmer Julian Green von Rekordmeister Bayern München, der neben Torjäger Simon Terodde für viel Torgefahr soll.

Ab Sonntag beim FC St. Pauli (13:30 Uhr) zählt es für die Schwaben, die einem langfristigen Schattendasein in der 2. Liga entgehen wollen. "Diese Euphorie, die wir bei Zuschauern und Sponsoren noch haben, die würde wahrscheinlich abnehmen. Der Abstand wird mit jedem Jahr 2. Liga noch größer", sagte Dietrich, der mit seinem Klub einen direkten Aufstiegsplatz anstrebt und damit das niedersächsische Duo an der Spitze sprengen möchte.

Die Entwicklung vor der Winterpause sprach dabei gegen die Eintracht, die in den letzten sechs Spielen des Jahres nur noch neun Punkte holte. Dennoch setzt man für den großen Traum von der Bundesliga auf die Mannschaft der Hinrunde und ließ das Team unverändert. Hinter dem Relegationsplatz lauern auch noch der 1. FC Heidenheim (29), Union Berlin (28) und die Kickers (27) auf die Aufstiegsränge und könnten in der zweiten Saisonhälfte für eine Überraschung sorgen.