17.02.2017 08:46 Uhr

Neururer: Ancelotti behandelt Müller richtig

Peter Neururer (l.) hat sich hinter Bayern-Coach Carlo Ancelotti gestellt
Peter Neururer (l.) hat sich hinter Bayern-Coach Carlo Ancelotti gestellt

Fußball-Experte Peter Neururer nimmt kein Blatt vor den Mund. Im aktuellen Fall hat er die Causa Thomas Müller genau unter die Lupe genommen, der in dieser Saison beim deutschen Rekordmeister noch nicht wirklich zum Zug kommt und erst ein Bundesliga-Tor auf dem Konto hat.

Hierbei lobte Neururer in seiner Kolumne in der "Fussball Bild" vor allem Bayern-Coach Carlo Ancelotti für seine Vorgehensweise, der dem Nationalspieler trotz seiner Mini-Krise weiter vertraut, ihn in der Champions League zuletzt aber nur einwechselte: "Eines vorab. Ancelotti geht genau richtig mit ihm um." Müller habe im Moment einfach eine Schwächephase, die er überwinden müsse. "Selbst ein Gerd Müller oder Klaus Fischer seinerzeit hatten mal eine Treffer-Flaute", erklärte der 61-Jährige.

"Über Teileinsätze kann sich Müller peu à peu wieder Selbstvertrauen holen. Wie beim 5:1 gegen Arsenal", analysierte der TV-Experte, schob allerdings nach: "Fakt ist aber auch, dass in Ancelottis Spielsystem eigentlich kein Platz für Müller ist." Trotzdem wisse der FCB-Trainer, dass er "auf einen Mann von solcher Extraklasse" nicht komplett verzichten könnte. 

Die nötige Klasse ist vorhanden

Neururer ist sich sicher, dass der italienische Coach der Schlüssel zum angestrebten Erfolg in der Königsklasse sein kann. "Meine Einschätzung ist die: Bis zum Halbfinale reicht die individuelle Klasse des Kaders immer. Danach entscheidet die Klasse des Trainers. Die war bei Jupp Heynckes 2013 gegeben. Und ich glaube, dass auch Ancelotti darüber verfügt und Bayern zu dem ganz großen Coup führen kann."

Der Bayern-Trainer setzte zudem die richtigen Prioriäten. "Er ist fokussiert auf Erfolg. Denn die Qualität einer Mannschaft erkennt man nicht an einer Siegesserie und immer schönem Fußball, sondern daran, wie sie nach schlechten Spielen in die großen europäischen "Schlachten" einzieht", erklärte der 61-Jährige. "Bayern hat mit Ancelotti darauf gegen Arsenal eine eindrucksvolle Antwort gegeben."