19.07.2017 09:36 Uhr

Matthäus: James nur "1-b-Variante"

James Rodríguez wechselte von Real Madrid zum FC Bayern München
James Rodríguez wechselte von Real Madrid zum FC Bayern München

Der Wechsel von James Rodríguez zum FC Bayern München schlägt auch Tage danach noch hohe Wellen. Diskutiert wird offen über die Position, die der Kolumbianer bekleiden könnte. Für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist er als Spielmacher nicht die beste Lösung. Auch Thomas Müller wird seine Position weiter suchen müssen.

"Wenn es um die Vergabe der großen Titel in Richtung Saisonende geht, entscheidet Ancelotti gegen seine Härtefälle", meint Matthäus in seiner Kolumne in der "Sport Bild" über die künftigen Entscheidungen des italienischen Trainers. Demnach werden sowohl James Rodríguez als auch Thomas Müller um ihre Plätze im Team erst kämpfen müssen. Beide agieren am liebsten als Spielmacher. "In meiner A-Elf würde ich Thiago gegenüber beiden als Zehner den Vorzug geben", deutet der 56-Jährige den großen Konkurrenzkampf beim Meister an.

Bereits im Saisonfinale der vergangenen Saison habe allen voran Thomas Müller spüren müssen, dass andere in den wichtigen Spielen gesetzt sind. In der Champions League saß der 27-Jährige ab dem Achtelfinale auf der Bank und durfte "nur einmal gegen Real Madrid den Lewandowski-Ersatz geben".

Auch wenn der Kolumbianer James "Ancelottis Wunschspieler sein mag" und "allein vom Namen her die Granate" sei, "die Uli Hoeneß den Fans versprochen hat", werde er im Laufe der Saison seine Lieblingsposition an Thiago abdrücken müssen. "Wenn Thiago in der Zehner-Rolle die 1-a-Lösung ist, dürfte der Kolumbianer die 1-b-Variante sein", so der ehemalige Bayern-Spieler weiter.

Wo bleibt Müller? "Derzeit Edeljoker und Lückenfüller"

In der Bundesliga, wenn Bayern oft "gegen Defensiv-Bollwerke anspielen" muss, wäre nach der Meinung des Rekordnationalspielers auch denkbar, "beide Mittelfeld-Stars gleichzeitig zu bringen". Den Namen Thomas Müller lässt Matthäus dabei allerdings außen vor. Um den Weltmeister richtig einzusetzen, müsse Carlo Ancelotti ihm "die nötigen Freiheiten" geben: "Nur dann kann er seinen Torriecher und seine enorme Laufbereitschaft richtig einsetzen."

Beim Ur-Bayer stellt sich also die Systemfrage: "Derzeit hat er die Rolle als Edeljoker und Lückenfüller, der mit seiner Torgefahr jederzeit das Bayern-Spiel beleben kann." Ob die "Identifikationsfigur" der Münchener diese "Job-Beschreibung" reicht, könne nur er allein entscheiden.