10.08.2017 11:29 Uhr

BVB-Gegner hofft auf europaweite Bekanntheit

Verschafft der BVB dem FC Rielasingen-Arlen europaweite Bekanntheit?
Verschafft der BVB dem FC Rielasingen-Arlen europaweite Bekanntheit?

Verbandsligist FC Rielasingen-Arlen fordert am Samstag im DFB-Pokal den Titelverteidiger Borussia Dortmund heraus. Eine ganze Region fiebert dem großen Tag entgegen - ebenso wie einige andere Außenseiter.

Die Vorfreude in "Pille's Treff" ist greifbar, der wichtigste Tag in der Geschichte der kleinen Gemeinde steht schließlich unmittelbar bevor. "Das ist ein absolutes Traumlos, spitzenmäßig, ein richtiger Glückstag", sagt Bürgermeister Ralf Baumert im Vereinsheim des 1. FC Rielasingen-Arlen, der am Samstag im DFB-Pokal Titelverteidiger Borussia Dortmund herausfordern darf.

An eine Sensation glaubt hier, im 12.000-Seelen-Örtchen unweit der Schweizer Grenze, kaum jemand. Allzu forsche Ansagen verlauten deshalb nicht - der Champions-League-Teilnehmer aus dem Ruhrpott mit seinen Starspielern ist dann doch eine Nummer zu groß für die Hobby-Kicker aus der Verbandsliga Südbaden. Aber darum geht es auch gar nicht. "Durch dieses Spiel", mutmaßt Rielasingens 2. Vorstand Erwin Gräble, "wird unser Verein europaweit bekannt."

"25 oder 30 Busse werden nach Freiburg rollen"

Und weil der BVB dann doch eine ganz andere Hausnummer ist als der VfB Stuttgart, 1899 Hoffenheim oder andere Profivereine aus dem Ländle, steht Rielasingen eine kleine Völkerwanderung bevor. "25 oder 30 Busse werden nach Freiburg rollen", sagte Baumert. Im Schwarzwald-Stadion wird gespielt, weil Dortmund laut Gräble "ganz andere Massen anzieht" und selbst das Stadion im benachbarten Singen keine wirkliche Alternative war.

Wenn die gesamte Gemeinde und zumindest ein Teil der Bundesrepublik an diesem Wochenende also in den Breisgau blicken, will sich die Mannschaft von Jung-Trainer Jürgen Rittenauer gut präsentieren. Und vor allem besser als zum Saisonauftakt beim FV Lörrach-Brombach (0:1).

Underdogs wollen "den Tag genießen"

"Wir haben auch eine Verantwortung der Region gegenüber", sagte der 31-Jährige, der größtenteils auf junge Spieler aus dem Umfeld baut, dem Portal "fussball.de". Primäres Ziel aber sei es, "den Tag zu genießen". Denn so ein Spiel gegen den BVB, meint Zeugwart und Schalke-Fan Uwe Schwarzer, "wird für das ganze Umfeld unvergesslich bleiben."

Ähnliche Hoffnungen hegen sie auch beim Chemnitzer FC. Der Drittligist liebäugelt zumindest mit einer kleinen Möglichkeit, die Sensation zu schaffen. "Es wird zwar nichts von uns erwartet, aber vielleicht haben wir ja doch die Chance auf eine Sensation", sagte Trainer Horst Steffen im "kicker"-Interview.

Ebenso wie Chemnitz haben auch die Regionalligisten Berliner FC (gegen Schalke 04) und Energie Cottbus (gegen den VfB Stuttgart) oder der Fünftligist Leher TS (gegen den 1. FC Köln) bereits Ligaspiele absolviert. Es könnte ein kleiner Vorteil sein auf dem Weg zur Sensation - oder eben einem unvergesslichen Tag.