28.08.2017 09:12 Uhr

UEFA-Chef: EM 2020 "kein Zukunftsmodell"

Aleksander Čeferin äußerte sich zur EM 2020
Aleksander Čeferin äußerte sich zur EM 2020

UEFA-Chef Aleksander Čeferin hält die Vergabe der Europameisterschaft 2020 an 13 Länder für den falschen Weg. "Ich würde es nicht wieder tun. Es schafft Probleme für uns", sagte der Verbandspräsident dem "kicker".

Der Slowene verwies auf die unterschiedlichen Gesetzgebungen in den Ausrichterländern, zudem habe auch nicht jedes Land den Euro als Währung.

Das EM-Turnier 2020 wird in 13 europäischen Städten gespielt, darunter neben München und Finalort London auch Baku in Aserbaidschan und St. Petersburg in Russland. "Schöner Gedanke, Europa symbolisch zu vereinen. Aber es ist kein Modell für die Zukunft", sagte Čeferin.

Klare Haltung beim Thema Financial Fair Play

Außerdem äußerte sich der 49-Jährige im "kicker" zum Thema Financial Fair Play der europäischen Klubs: "Ich hoffe, die Vereine haben es gelernt. Wenn nicht, bringen wir es ihnen bei", wird er zitiert: "Wir beobachten die Lage. Das Transferfenster ist noch nicht geschlossen. Glauben Sie mir: Wir arbeiten daran."

Vor allem wegen des 222-Millionen-Euro-Wechsels des brasilianischen Superstars Neymar zu Paris St. Germain war das FFP, das laut Čeferin "der Ausgeglichenheit des Wettbewerbs" dienen soll, diskutiert worden. Liverpools Teammanager Jürgen Klopp etwa bezeichnete es "wohl eher als ein Vorschlag" seitens der UEFA. Dies will Čeferin ebenso wenig akzeptieren wie den Vorwurf, nur kleinere Vereine zu bestrafen.

"Wir checken jeden Klub. Wir werden nach diesem Transferfenster und Abschluss unserer Prüfungen die Regeln genau anlegen, für alle gleich", sagte Čeferin: "Wenn wir unsere eigenen Regeln nicht respektieren, können wir dichtmachen. Dann wären wir ein zahnloser Tiger."

Die Regeln, die besagen, dass ein Klub im Zeitraum von drei Jahren bei den Transferaktivitäten maximal ein Minus von 30 Millionen Euro erwirtschaften darf, werden laut Čeferin seit Juni überarbeitet. "Was danach auf dem Transfermarkt geschehen ist, das sind gute Vorlagen", sagte er, bekräftigte aber gleichzeitig: "Wir sind keine Bürokratie, die Klubs killen will."

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dpa/red