13.09.2017 12:32 Uhr

Entscheidung im EM-Stadionwettstreit naht

Wird Bremen als möglicher EM-Standord berücksichtigt?
Wird Bremen als möglicher EM-Standord berücksichtigt?

Am Freitag fällt die Entscheidung über die deutschen Bewerberstädte für die EURO 2024. Einer der vier Verlierer wird definitiv aus Nordrhein-Westfalen kommen.

10 aus 14 für 2024: Im Stadionwettstreit für die Bewerbung um die EM 2024 zittern die möglichen Verlierer vor der Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes am Freitag. Im Westen Düsseldorf, Mönchengladbach, Köln und Gelsenkirchen, im Norden Hannover und Bremen, im Süden Kaiserslautern und Nürnberg - auch, weil "Vitamin B" dieses Mal keine Rolle spielen darf.

"Wir werden uns für die zehn besten Städte entscheiden - die zehn besten Stadien mit der besten Mobilität, dem besten Sicherheitskonzept und der besten städtischen Infrastruktur", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel: "Das ist durch ein Bewerbungskomitee nach einer Vielzahl von Kriterien - und begleitet von Transparency International - intensiv untersucht worden."

Leak: Gladbach sicher dabei?

Neben den offensichtlichen Wackelkandidaten haben sich Berlin, München, Frankfurt/Main, Stuttgart, Leipzig und Dortmund beworben. Nach dem Skandal um die Heim-WM 2006 und die Korruptionsvorwürfe gegen den Weltverband FIFA war der DFB, dessen einziger Bewerbungskonkurrent die Türkei ist, quasi gezwungen, das Auswahlverfahren so transparent wie möglich zu gestalten - und jegliche Form von Klüngelei zu verhindern.

"Wir haben den Anspruch, diese Bewerbung so vorbildlich zu gestalten, wie es das noch nie gegeben hat - nicht zuletzt vor dem Hintergrund zu Recht kritischer Fragen bei Europa- und vor allem Weltmeisterschaften", sagte Grindel: "Ich hoffe, dass gerade diese Art der Transparenz und der technischen Bewertung von Sachverhalten und Fakten eine befriedende Wirkung hat. Vor allem in den vier Städten, die nicht zum Zuge kommen."

Umso überraschender kam am Dienstagabend die Schlagzeile der "Westdeutschen Zeitung", dass Mönchengladbach den Zuschlag sicher erhalten werde. Eigentlich sollten die Mitglieder des DFB-Präsidiums nämlich erst unmittelbar vor der Sitzung über das erstellte "Ranking" informiert werden, in das Bewertungspunkte aus insgesamt zehn Kategorien (wie Ausstattung, Sicherheit, Infrastruktur) eingeflossen sind.

Vier-Zonen-Einteilung

Zudem wurde Deutschland in vier Zonen unterteilt (Norden, Osten, Süden, Westen), aus denen jeweils mindestens ein und maximal vier Spielorte ausgewählt werden. Ein Verlierer kommt deshalb in jedem Fall aus Nordrhein-Westfalen (Dortmund, Gelsenkirchen, Köln, Düsseldorf, Mönchengladbach), wobei der "Fußballtempel" von Borussia Dortmund siegessicher sein darf. Neben Dortmund waren die Schalke-Arena und das Kölner Stadion bereits beim Sommermärchen 2006 Gastgeber.

Endgültig vergeben wird die EM 2024 erst im September 2018 durch die Europäische Fußball-Union. Konkret über die Qualität der türkischen Bewerbung sagte Grindel mit Verweis auf ein entsprechendes Verbot in den UEFA-Regularien zwar nichts. Aber "ganz grundsätzlich" verwies er darauf, "dass die Lage der Menschenrechte, die Einhaltung von Meinungs- und Demonstrationsfreiheit wichtiger Bestandteil des Kriterienkataloges ist".

Deswegen gehe er "natürlich" davon aus, betonte Grindel, dass die UEFA-Evaluierungskommission sich mit diesen Kriterien entsprechend intensiv befassen werde.


Die Prognose (unabhängig vom DFB-Ranking):

SICHER DABEI:

  • Berlin (Olympiastadion/74.475 Sitzplätze bei internationalen Spielen)
  • München (Allianz-Arena/70.000)
  • Dortmund (Signal-Iduna-Park/65.829)
  • Hamburg (Volksparkstadion/51.852)
  • Frankfurt/Main (Commerzbank-Arena/48.500)
  • Gelsenkirchen (Veltins-Arena/54.442)

GUTE CHANCEN:

  • Stuttgart (Mercedes-Benz-Arena/60.449)
  • Köln (RheinEnergie-Stadion/49.968)
  • Leipzig (Red-Bull-Arena/42.959)

WACKELKANDIDATEN:

  • Düsseldorf (Esprit-Arena/51.500)
  • Mönchengladbach (Borussia-Park/46.287)
  • Hannover (HDI-Arena/45.100)
  • Nürnberg (Max-Morlock-Stadion/44.308)
  • Bremen (Weser-Stadion/37.441)