08.10.2017 12:57 Uhr

Super Eagles nach WM-Quali im Party-Modus

Gernot Rohr und die Super Eagles fahren zur WM nach Russland
Gernot Rohr und die Super Eagles fahren zur WM nach Russland

Die Super Eagles sind gelandet: Während in ganz Nigeria die Fans der Nationalmannschaft überschwänglich die Qualifikation für die WM-Endrunde in Russland als erstes afrikanisches Team feierten, blieb Trainer Gernot Rohr in der Stunde des Erfolgs fast bescheiden.

"Wir haben die Mannschaft mit jungen Spielern neu aufgestellt", berichtete der ehemalige Profi von Bayern München, Waldhof Mannheim und Kickers Offenbach, dem es trotzdem gelang, für ein homogene Mannschaft zu sorgen: "Wir hatten am Anfang einige Arbeit, es ging um eine neue Spielphilosophie, Disziplin sowie Respekt und Solidarität untereinander. So haben wir die Weichen für diese erfolgreiche Reise stellen können."

Staatspräsident Muhammadu Buhari meldete sich ebenfalls zu Wort. "Das war ein süßer Sieg", schrieb er, "und dies am 57. Jahrestag unserer Unabhängigkeit." Er versprach Rohr die volle Unterstützung für die bevorstehenden Aufgaben im kommenden Jahr in Russland. Die Super-Adler, die zum sechsten Mal bei einer WM-Endrunde dabei sind, bezwangen am vorletzten Spieltag Verfolger Sambia 1:0 und bauten den Vorsprung auf uneinholbare sechs Punkte aus.

"Eine WM-Teilnahme ist nicht so schlecht"

Alexander Iwobi vom FC Arsenal (73.) erzielte das Tor für den Olympiasieger von 1996. Nigeria ist damit seit 1994 WM-Stammgast - mit Ausnahme der WM 2006 in Deutschland. "Ich bin stolz, Kapitän dieser Mannschaft zu sein", sagte Spielführer Mikel Obi, der ehemalige Star vom FC Chelsea: "Meine Ehefrau ist Russin. Sie und unsere Kinder werden uns bei der WM vor Ort anfeuern."

Auch Obi lobte das Trainerteam um Rohr, der ein ausgesprochener Afrika-Experte ist. Der 64-Jährige ist mit dem Erwartungsdruck in Nigeria gut klargekommen und belohnte sich selbst mit seiner ersten WM-Teilnahme. Ex-Bundestrainer Berti Vogts hatte dagegen 2007/08 als Nationalcoach seine liebe Müh' und Not mit dem nigerianischen Verband. Bereits nach 15 Spielen war Schluss, immer wieder gab es Streitigkeiten mit den Funktionären, die sich in die Arbeit von Vogts einmischen wollten.

In Rohrs Vita macht sich der Erfolg mit Nigeria natürlich gut: "Eine WM-Teilnahme ist nicht so schlecht." Aber immerhin, das gibt der in Mannheim geborene Fußballlehrer zu bedenken, habe er in seiner Trainerlaufbahn spätere französische Weltmeister wie Zinédine Zidane, Christophe Dugarry und Bixente Lizarazu betreut.