23.10.2017 09:01 Uhr

Keïta-Transfer: Leipzig muss Millionen nachzahlen

Wird bald das Trikot des Liverpool FC tragen: Naby Keïta
Wird bald das Trikot des Liverpool FC tragen: Naby Keïta

Durch seine herausragenden Leistungen in der Bundesliga spielte sich Leipzigs Naby Keïta schnell in den Fokus der europäischen Topklubs. Im vergangenen Sommer erhielt Jürgen Klopps Liverpool FC den Zuschlag und sicherte sich die Dienste des Guineers für bis zu 70 Millionen Euro ab Sommer 2018.

Das Transferplus für RB dürfte aber nicht so üppig ausfallen wie zunächst vermutet. "Kicker"-Informationen zufolge wird eine happige Nachzahlung an Keïtas Ex-Klub Red Bull Salzburg fällig.

Schon vor der Saison mussten die Sachsen drei Millionen Euro Erfolgsbonus in die Mozart-Stadt überweisen, da man sich für die Champions League qualifizieren konnte. Weitere fünf Millionen werden im Sommer 2018 fällig. Macht in der Summe acht Millionen Euro, die nach Österreich fließen.

Vor der Saison 2016/17 war der zentrale Mittelfeldspieler für 15 Millionen Euro in die Messestadt gewechselt.

Ausstiegsklausel ermöglicht Vorvertrag 

Dass die Roten Bullen einen ihrer Leistungsträger abgeben müssen, bedauert Sportdirektor Ralf Rangnick. "Mir wäre es zehnmal lieber, wir hätten ihn noch fünf Jahre bei uns. Aber das ist einfach nicht möglich", so der 59-Jährige. "Bei uns ist es eben nicht möglich, Gehälter im zweistelligen Millionenbereich zu zahlen". Damit spielte der Manager auf das intern gesetzte Salary Cap von 4,5 Millionen Euro an. Bei den Reds wird Keïta wohl deutlich mehr verdienen.

Auch wenn Rangnick der Transfer aus sportlicher Sicht nicht schmeckt, wirtschaftlich ergibt er Sinn. Denn wegen der im Vertrag des 22-Jährigen verankerten Ausstiegsklausel für den Sommer 2018 wäre der guineische Nationalspieler wohl sowieso weg gewesen. Dann allerdings nur für die festgeschriebenen 55 Millionen Euro. 

Durch das Modell mit dem vorzeitig fixierten Wechsel gewinnen sowohl Spieler als auch Verein Planungssicherheit und können sich aufs Sportliche konzentrieren. Zudem kassiert RB 15 Millionen Euro mehr. Außerdem kommen die Reds für ein Freundschaftsspiel in die Red-Bull-Arena.

Bayern scheute das Risiko

Der FC Bayern München hingegen scheute sich, einer Vorverpflichtung zuzustimmen. Zwar war der deutsche Branchenprimus ebenfalls stark an einer Verpflichtung Keïtas interessiert, wollte aber nicht das Risiko einer Verletzung oder eines Leistungsabfalls tragen. So nahmen die Münchner Abstand von einem Transfer und machten den Weg frei für Liverpool.

Auf der Insel wird derweil noch heftig über einen verfrühten Keïta-Transfer spekuliert. Medienberichten zufolge arbeite man daran, das Mittelfeldjuwel gegen eine weitere Bonuszahlung bereits im Januar an die Merseyside zu holen. In Leipzig wird ein solches Vorhaben wohl aber auf wenig Gegenliebe stoßen. Zu wichtig ist Keïta aus sportlicher Sicht für die Mannschaft.