10.05.2018 11:18 Uhr

Wirbel um Hasenhüttl überschattet "RB-Endspiel"

Die Diskussionen um Ralph Hasenhüttl halten RB Leipzig auf Trab
Die Diskussionen um Ralph Hasenhüttl halten RB Leipzig auf Trab

Champions League, Europa League oder gar nichts - für RB Leipzig ist vor dem letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga am Samstag bei Hertha BSC noch alles drin. Allerdings dürfte die Konzentration auf das Finale erheblich gestört sein. Die Frage um die Zukunft von Trainer Ralph Hasenhüttl sorgte für viel Wirbel.

Ein Sieg in Berlin - und RB ist zumindest in der Europa League dabei. Sollten gleichzeitig auch noch Bayer Leverkusen zu Hause gegen Hannover 96 und 1899 Hoffenheim gegen Borussia Dortmund verlieren, würden die Leipziger sogar noch in die Königsklasse einziehen.

An die Hauptstadt haben die Sachsen in Sachen Europapokal noch gute Erinnerungen. In der vergangenen Saison feierte die Hasenhüttl-Elf dort im Mai durch einen 4:1-Erfolg bei der Hertha erstmals in der Vereinsgeschichte den Einzug in die Champions League.

Hasenhüttl angeblich vor dem Aus

An selber Stätte kann Hasenhüttl am Samstag wieder auf Spielmacher Naby Keita und Abwehrspieler Willi Orban zurückgreifen, die beide ihre Sperren abgesessen haben. Der Schwede Emil Forsberg ist dagegen weiter gesperrt. "Es tut gut, dass wir wieder ein paar Alternativen mehr haben", sagte Hasenhüttl.

Der Coach steht vor dem Finale ungewollt im Mittelpunkt. Die Debatte um seine Zukunft hält den Klub weiter in Atem. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung soll der 50-Jährige vor dem Aus stehen und deshalb bereits seinen Urlaub verlegt haben. Nach einer stressigen Saison mit 48 Pflichtspielen wollte der Österreicher ab Pfingsten mehrere Wochen in Übersee ausspannen.

Rangnick will Gespräch Anfang der Woche

Der Verein wollte den Bericht nicht kommentieren. "Es gibt keinen neuen Stand", sagte Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff: "Wir haben zuletzt immer wieder betont, dass wir uns nach der Saison zusammensetzen werden. Und deswegen kommentieren wir auch nicht täglich die wildesten Spekulationen."

Sportdirektor Rangnick stieß ins selbe Horn und präzisierte die Aussagen seines Geschäftsführers. "Wir werden uns am Montag oder Dienstag zusammensetzen", sagte Rangnick bei einer Talk-Runde der "Leipziger Volkszeitung".

Viel Unruhe im Klub

Am Wochenende hatte alles noch nach Friede, Freude, Eierkuchen ausgesehen. Hasenhüttl beteuerte im "Aktuellen Sportstudio", dass er seinen 2019 auslaufenden Vertrag verlängern wolle. Selbst eine Anfrage von Bayern München im Januar hatte ihn davon nicht abbringen können - mehr Treuebekenntnis geht nicht.

Doch es ist in der Tat auch vorstellbar, dass die Vereinsführung sauer ist auf Hasenhüttl. Seine Weigerung, schon früher über einen neuen Vertrag zu verhandeln, dürfte Leipzigs starkem Mann Rangnick nicht gefallen haben. Zumindest hat diese Haltung in den letzten Wochen und Monaten sehr viel Unruhe in den Klub gebracht.

Meinungsverschiedenheiten bei der Ausrichtung?

Und auch bei der strategischen Ausrichtung zum Saisonende soll es unterschiedliche Vorstellungen gegeben haben. Rangnick soll sich für eine Konzentration auf die Bundesliga ausgesprochen haben, Hasenhüttl indes war mit seiner Mannschaft Feuer und Flamme für die Europa League, vergeigte durch die lange Doppelbelastung aber womöglich die erneute Qualifikation für die Champions League.

Erst nach dem Spiel am Samstag wird sich zeigen, wer mit seiner Strategie richtig lag und wie das endgültige Fazit für die Saison ausfällt.