28.05.2022 14:14 Uhr

Henke findet kritische Worte zum BVB und FC Bayern

Michael Henke (M.) beim FC Bayern 2004
Michael Henke (M.) beim FC Bayern 2004

Als Co-Trainer von Ottmar Hitzfeld feierte Michael Henke mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund große Erfolge. In einem Interview hat der  65-Jährige, der zuletzt als Assistent bei Arminia Bielefeld an der Seitenlinie stand, unter anderem zu den aktuellen Geschehnissen rund um die Münchner und den BVB geäußert. Im Fokus: Die Entlassung von Marco Rose und der Poker um Robert Lewandowski.

"Wir müssen einfach mal lernen, dass man für Entwicklungen Zeit braucht. Ein neuer Trainer bedeutet immer einen neuen Staff verbunden mit vielen Neuigkeiten, die das Team lernen muss. Das geht nicht in einer Saison", findet Henke im Gespräch mit "Sport1" durchaus kritische Töne dafür, dass der BVB Coach Marco Rose nach nur einer Spielzeit schon wieder den Laufpass gegeben hat. 

Er persönlich sei "ein Freund davon länger an einem Trainer festzuhalten". Zumal die Dortmunder nicht wirklich erfolglos unter Rose waren, so Henke weiter. Der Kult-Co-Trainer vermutet daher, dass es für die BVB-Bosse einen anderen Grund gab, Rose zu entlassen.

"War es die Diskussion wegen der vielen Verletzten? Hat man darüber diskutiert, dass die Trainingssteuerung nicht passt? Es muss jedenfalls ein wichtiger Grund gewesen sein, bei dem die Verantwortlichen des BVB davon ausgehen, dass dieser relativ leicht abzustellen ist durch einen neuen Cheftrainer", mutmaßt Henke. Sollte dies der Stein des Anstoßes sein, sei die Entscheidung "schon folgerichtig". Zumal man mit Edin Terzic den Trainer in der Hinterhand hatte, der den Klub 2021 zum Gewinn des DFB-Pokals geführt hat.

FC Bayern "spielt nicht mehr die erste Geige"

Auch zum FC Bayern bezog Henke Stellung und fand ebenfalls nicht nur lobende Worte: Vor allem in der Abwehr müsse sich der deutsche Rekordmeister "neu aufstellen", mahnt Henke, der für die Münchner neue Herausforderungen auf dem Transfermarkt sieht. 

"Die Bayern konnten sich immer darauf verlassen, dass sie die Spieler, die sie hatten, auch behalten haben, wenn die es wollten. Vor allem die Leistungsträger. Das hat sich jetzt etwas geändert, weil ein Wandel vollzogen wird." Bayern spiele international beim Poker um die Stars "nicht mehr die erste Geige". Ein Zeichen dafür sei der Wechselwunsch von Robert Lewandowski. 

Künftig gelte es in der bayerischen Landeshauptstadt, "auch mal Spieler finden, die den nächsten Schritt gehen wollen". 

Auch den BVB setzt Henke unter Druck. Angesichts der zuletzt getätigten Transfers müsse man die devote Haltung ablegen und "sich dazu bekennen, mit den Bayern klar um die Meisterschaft spielen".