07.08.2023 13:55 Uhr

Bierbecher-Attacke auf Schiedsrichter beschäftigt DFB

Schiedsrichter Fabian Maibaum (Mitte) bekam am Samstag einen Bierbecher ab
Schiedsrichter Fabian Maibaum (Mitte) bekam am Samstag einen Bierbecher ab

Der deutsche Profifußball muss sich erneut mit einem Angriff auf einen Unparteiischen beschäftigen. Der Vorfall ereignete sich im Punktspiel der 2. Fußball-Bundesliga zwischen der SV Elversberg und Hansa Rostock.

Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag bekannt gab, wurde Schiedsrichter-Assistent Fabian Maibaum nach dem Schlusspfiff des Zweitligaspiels zwischen Aufsteiger SV Elversberg und Hansa Rostock (1:2) am Samstag in Saarbrücken von einem Zuschauer attackiert.

Als das Team um Referee Robert Kampka auf dem Weg in die Kabine war, schüttete der Besucher von der Tribüne aus dem Assistenten den Inhalt seines Bierbechers aus kurzer Entfernung gezielt ins Gesicht und auf den Körper - so die Darstellung des DFB.

Der Zuschauer wurde vom Ordnungspersonal sowie der Polizei identifiziert und ausfindig gemacht. Kampka hat den Vorfall im Spielbericht vermerkt. Über mögliche sportrechtliche Konsequenzen hinaus wird Maibaum Strafanzeige und Strafantrag bei der Polizei gegen den Besucher stellen.

DFB: Schiedsrichter-Chef verurteilt Bierbecher-Attacke

Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich verurteilte den Vorfall scharf. "Wie weit soll das noch gehen? Wo soll das hinführen, für die betroffen Unparteiischen in allen Spielklassen, aber auch für das Image des Fußballs?", fragte Fröhlich, der Maibaum "jegliche Unterstützung" zusicherte.

Respekt und Anstand müssen laut Fröhlich wieder sichtbare Kennzeichen des Fußballs werden, "sonst hat dieser Sport keine gute Zukunft".

Zuletzt wurde Drittliga-Absteiger FSV Zwickau nach einem ähnlichen Vorfall bestraft. Die Begegnung der Zwickauer gegen Rot-Weiss Essen war am 23. April beim Stand von 1:1 von Schiedsrichter Nicolas Winter abgebrochen worden, nachdem diesem beim Gang in die Kabine von einem Zwickauer Zuschauer Bier ins Gesicht geschüttet worden war. Das Sportgericht wertete die Partie mit 2:0 für Essen.

Fröhlich erkennt trotz der Sanktion keine Besserung. "Ich sehe keinen Lerneffekt aus den Vorfällen in den vergangenen zwei Jahren", sagte der Schiri-Chef. Die Angriffe gegen Referees reichten "von Becherwürfen und dem Beschütten mit Bier über beleidigende und abwertende Äußerungen sowie Diffamierungen in den sozialen Netzwerken bis hin zu Morddrohungen".