02.09.2023 19:33 Uhr

Nach Kolo-Muani-Abgang: SGE-Boss Krösche bereut Borré-Leihe

Eintracht-Sportchef Markus Krösche bereut, Rafael Borré abgegeben zu haben
Eintracht-Sportchef Markus Krösche bereut, Rafael Borré abgegeben zu haben

Am Deadline Day verlor Eintracht Frankfurt gleich zwei Stürmer. Den millionenschweren Transfer von Superstar Randal Kolo Muani zu Paris Saint-Germain bereut Markus Krösche nicht. Der Abgang von Rafael Borré schmerzt den Sportvorstand des Fußball-Bundesligisten rückblickend umso mehr.

Kein Ersatzmann für Randal Kolo Muani, kein Wechsel zu PSG. Diese Prämisse hatte sich Eintracht Frankfurt in der Sommertransferperiode ganz groß auf die Fahne geschrieben - erst recht, nachdem der französische Stürmerstar ab Mittwoch dem Mannschaftstraining fernblieb und seinen Wechsel nach Paris mit einem Streik erzwingen wollte.

Am späten Freitagabend gab die Eintracht allerdings doch nach. Kolo Muani wechselte für den Vereinsrekord von 95 Millionen Euro zu PSG - und zwar, ohne dass die Hessen einen adäquaten Nachfolger für den Angreifer präsentieren konnten.

Dass Frankfurt wenige Stunden vorher die Leihe von Europapokalheld Rafael Borré an Liga-Konkurrent SV Werder Bremen vermeldet hatte, mutet rückblickend umso kurioser an.

Eintracht Frankfurt: Krösche verteidigt Kolo-Muani-Verkauf

Das räumte auch Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche am Samstag ein - wenngleich Borré keine klassische Sturmspitze ist und auch deshalb zuletzt kaum noch zu Einsätzen kam.

Es sei "bitter", dass die Vorbereitungen mit Blick auf Nachfolgekandidaten wegen des späten Angebots von PSG für Kolo Muani nicht umsetzbar gewesen seien, stellte Krösche klar. "Auch - und so ehrlich muss man sein - der Leihe von Rafael Borré hätten wir drei Stunden später nicht zugestimmt", merkte der 42-Jährige dann vielsagend an.

Die lange im Raum stehende Verpflichtung von PSG-Youngster Hugo Ekitiké erwies sich für Frankfurt als zu kostspielig. Der 20-Jährige hätte mit einem Jahressalär von acht Millionen Euro das Gehaltsgefüge der Mannschaft gesprengt.

Die Entscheidung, Kolo Muani auch ohne adäquaten Ersatz abzugeben, verteidigte Krösche trotzdem. "In diesem Fall war schlicht ausschlaggebend, dass am Ende unsere wirtschaftlichen Forderungen nahezu komplett erfüllt wurden und wir eine Grundsatzentscheidung treffen mussten", betonte Frankfurts Sportchef.

Eintracht Frankfurt: Wer ersetzt Kolo Muani?

Langfristig gesehen "war diese Entscheidung verantwortungsvoll und richtig", holte Krösche weiter aus - schob dann jedoch nach: "Kurzfristig müssen wir uns eingestehen, dass die Situation aufgrund der fehlenden Kompensation im Sturm nicht ideal ist."

Bis zum 1. Januar darf die Eintracht nur noch vertragslose Spieler verpflichten. Als heißer Kandidat auf die Kolo-Muani-Nachfolge gilt jetzt Anthony Modeste. Der 35-Jährige ist nach seinem glücklosen Engagement beim BVB in der vergangenen Saison ohne Klub. Derzeit hält sich der Franzose bei Regionalligist Fortuna Köln fit.

Ein weiterer Kandidat könnte Alfredo Morelos sein. Der 27-jährige Kolumbianer stand zuletzt bei den Glasgow Rangers unter Vertrag und wurde nach einem Bericht des Portals "Fussball Transfers" schon von der Eintracht kontaktiert. Hier zeichnet sich wohl eine schnelle Entscheidung ab. Auch Fenerbahce soll an Morelos dran sein. Der türkische Spitzenklub müsse aber erst einen Spieler verkaufen, heißt es.