08.09.2023 08:28 Uhr

"Dreckschleuder"-Vorwürfe: Schweiz-Coach rudert zurück

Yann Sommer verließ den FC Bayern nach einem halben Jahr schon wieder
Yann Sommer verließ den FC Bayern nach einem halben Jahr schon wieder

Nach den schweren Vorwürfen gegen den FC Bayern wegen des Umgangs mit Ex-Keeper Yann Sommer rudert der Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin nun zurück.

"Yann wurde durch eine Dreckschleuder durchgezogen. Das hatte er nicht verdient. Er wurde zu einem Opfer eines Mechanismus, der sich nur bei Bayern abspielt", polterte Yakin am Dienstag bei "Sport1".

Nun erklärte der 48-Jährige gegenüber der "Bild"-Zeitung, dass er mit seiner Kritik nicht auf den FC Bayern abzielte. "Er geht mir nicht um die Art und Weise, wie Bayern mit einem Spieler oder in dem Fall unserem Torwart umgeht, sondern darum, wie sehr ein Spieler der Bayern im Fokus der Medien, der Experten und der Öffentlichkeit steht. Diesem Mechanismus sind eben vor allem Spieler des FC Bayern ausgesetzt", stellte er klar.

Bekam Sommer zu wenig Rückhalt beim FC Bayern?

Die Situation beim FC Bayern sei "nicht einfach an Yann abgeprallt", hatte Yakin bei "Sport1" betont: "Das war nicht der Yann, wie ich ihn kenne. Ich kenne Yann sehr gut, habe ihn in Basel bei mir gehabt. Die Bayern-Zeit ging nicht spurlos an ihm vorbei."

Um Top-Leistungen zu bringen, brauche Sommer "ein Urvertrauen". Laut Yakin haben die Bayern-Verantwortlichen den Torwart aber zu wenig in Schutz genommen. Der 34-Jährige habe "zwar sportlich den Rückhalt gespürt, aber es fehlte dann doch etwas".

Nach der Ski-Verletzung von Manuel Neuer lotste der FC Bayern Sommer von Borussia Mönchengladbach an die Säbener Straße. Neun Millionen Euro ließen sich die Münchner den Winter-Transfer kosten.

Beim deutschen Rekordmeister sollte Sommer zunächst als Vertreter, dann als Herausforderung von Neuer agieren. Doch vollends überzeugen konnte der Schweizer nicht. Immer wieder unterliefen ihm Patzer.

Nach der Saison 2022/2023 ergriff Sommer die Flucht und schloss sich dem italienischen Topklub Inter Mailand an. 6,75 Millionen Euro wechselten den Besitzer.