Wegen der schwachen Auftritte der deutschen Fußball-Nationalmannschaft geriet Hansi Flick zuletzt in die Kritik. Nicht gerade wohlwollend soll man die aktuellen Entscheidungen des Bundestrainers auch beim FC Bayern beäugen.

Dass Flick zuletzt mit Stars des deutschen Rekordmeisters auf Konfrontationskurs ging, soll an der Säbener Straße genau und "durchaus kritisch" verfolgt werden, schreibt die Münchner "Abendzeitung".

Konkret nennt das Blatt die Entscheidung Flicks für Ilkay Gündogan als neuen DFB-Kapitän im Vorfeld des Testspiels gegen Japan am Samstag (20:45 Uhr) als einen Stein des Anstoßes.

Der Mittelfeldspieler des FC Barcelona wurde vom Bundestrainer überraschend in sein neues Amt befördert - in Abwesenheit von Manuel Neuer, der nach seinem Beinbruch im vergangenen Dezember beim FC Bayern weiter an seinem Comeback arbeitet.

Flick zog Gündogan in der Kapitänsfrage auch Joshua Kimmich vor, der als bisheriger Vertreter Neuers eigentlich an der Reihe gewesen wäre, die Binde zu übernehmen - ein weiterer Punkt, der in München nicht gerade für Begeisterungsstürme sorgen soll.

FC Bayern: Differenzen zwischen Hansi Flick und Leon Goretzka?

Dazu kommt die Nicht-Nominierung von Leon Goretzka. Der frühere Schalker erkämpfte sich beim FC Bayern zuletzt seinen Stammplatz zurück, würde für das Duell mit Japan sowie das darauf folgende Spiel gegen Vize-Weltmeister Frankreich von Flick aber nicht berücksichtigt.

Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus spekulierte in einem "Sky"-Interview, es gebe womöglich außersportliche Gründe für Goretzkas Ausbootung. "Wir wissen ja nicht, was intern vorgefallen ist", raunte der 62-Jährige.

Die beiden ersten Länderspiele der neuen Saison sind für Flick richtungsweisend. Zeichnet sich dabei keine positive Trendwende mit Blick auf die Heim-EM im kommenden Jahr ab, könnte dem 58-Jährigen sogar die Entlassung beim DFB drohen.

"Ich bin im Moment nicht gut gestimmt, was die deutsche Mannschaft betrifft", sagte der 1990er-Weltmeister Olaf Thon gegenüber RTL/ntv.