11.09.2023 14:29 Uhr

Überraschung! Bundestrainer Völler eine Option für die EM?

Rudi Völler betreut die deutsche Nationalmannschaft gegen Frankreich - und danach?
Rudi Völler betreut die deutsche Nationalmannschaft gegen Frankreich - und danach?

Nach der 1:4-Schmach im Testspiel gegen Japan und der Beurlaubung von Bundestrainer Hansi Flick herrscht beim DFB Rätselraten um die Frage, wer die deutsche Fußball-Nationalmannschaft als Coach zur Heim-EM 2024 führen soll. Ausgerechnet in England will man inzwischen erfahren haben, dass die Liste möglicher Kandidaten gar nicht mehr so lang ist.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) werde das Gespräch mit Julian Nagelsmann und Matthias Sammer suchen, berichtet Matt Law vom englischen "Telegraph".

Sollten weder der im März beim FC Bayern von seinen Aufgaben entbundene Nagelsmann noch BVB-Berater Sammer den Posten des Bundestrainers übernehmen, könnte es Law zufolge zu einem durchaus überraschenden Szenario kommen.

Demnach könnte dann Rudi Völler die DFB-Auswahl bei der anstehenden EM-Endrunde betreuen.

Völler hatte das Amt des DFB-Teamchefs bereits zwischen 2000 und 2004 inne und führte das Team bei der WM 2002 ins Finale. 2004 nach dem blamablen EM-Vorrundenaus nahm Völler allerdings seinen Hut.

Seit Ende 2022 steht der 63-Jährige inzwischen wieder beim DFB unter Vertrag. Anfangs agierte Völler als Berater des Managements, seit Februar 2023 ist er als Sportdirektor des Verbands tätig.

Beim Test-Kick gegen Frankreich am Dienstag (21:00 Uhr) wird er die DFB-Elf interimsmäßig betreuen - offiziell nur für dieses eine Spiel. Völler zur Seite stehen U20-Coach Hannes Wolf sowie dessen Co-Trainer Sandro Wagner.

Nationalmannschaft: Mit Rudi Völler zur EM? Das sagt Reiner Calmund

Dass es in dieser oder ähnlicher Konstellation und mit einem Bundestrainer Rudi Völler zur EM 2024 geht, erscheint aktuell allerdings weit hergeholt. 

Das glaubt auch Völlers langjähriger Weggefährte Rainer Calmund. "Rudi hat keinerlei Ambitionen, länger da zu sitzen", sagte er der "Deutschen Presse-Agentur": "Als erfahrener Profi, ehemaliger Nationalspieler und auch DFB-Nationaltrainer ist er jetzt genau richtig auf dieser Position. Aber ich bin sicher: Egal, wie das Spiel gegen Frankreich ausgehen wird, selbst mit Zuckerküssen und Peitschenschlägen würden sie ihn nicht dazu bringen können, das länger zu machen."

Dem "SID" zufolge hat für Völler ohnehin aktuell die Suche nach einem neuen Bundestrainer Priorität.

Im Fokus steht demnach Nagelsmann, selbst die vermeintlich nicht geringe Ablöse, die man dem FC Bayern, wo der 36-Jährige noch bis Sommer 2026 unter Vertrag steht, soll kein Hinderungsgrund sein.

Trotz der finanziell arg angespannten Lage beim DFB seien die Kosten (vermutlich zehn bis 15 Millionen Euro) zweitrangig, auch wenn es in den Landesverbänden anscheinend Vorbehalte gibt, heißt es.