12.09.2023 13:19 Uhr

Leverkusener Reiseärger vor Top-Spiel gegen Bayen

Alonso (l.) will die Bayern von Thomas Tuchel (r.) schlagen
Alonso (l.) will die Bayern von Thomas Tuchel (r.) schlagen

Nur drei Tage nach zahlreichen Länderspielen steigt am Freitag das Bundesliga-Topspiel zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen. Der Terminstress sorgt bei den Beteiligten für Unmut.

Exequiel Palacios ist Weltmeister, kerngesund und in bestechender Form. Beim Bundesliga-Topspiel gegen den FC Bayern wird er vielleicht trotzdem nicht in der Startaufstellung von Bayer Leverkusen stehen. Denn zwischen Palacios' Auftritt mit der argentinischen Nationalmannschaft in Bolivien und der Partie zwischen dem formstarken Spitzenreiter und dem Rekordmeister in München am Freitag (20.30 Uhr) liegen knapp 11.000 Kilometer - und keine 72 Stunden.

Sein Startelfeinsatz gegen die Bayern hänge "von der Tagesverfassung ab", sagte Simon Rolfes dem kicker über Mittelfeldmotor Palacios, der nach einer kräftezehrenden Reisetortour erst am Donnerstag Vormittag in Deutschland landen wird. "Es ist nicht ganz zu verstehen, dass dieses Spiel am Freitag stattfindet", monierte der Leverkusener Geschäftsführer mit Blick auf das Liga-Spitzenspiel und legte den Finger damit in die Wunde.

Auch Bayern-Coach Tuchel kritisiert die Spielansetzung

Der Reisestress für Palacios mag ein Extrembeispiel sein, ein Einzelfall ist er aber keineswegs. Wenig verwunderlich stehen bei Deutschlands derzeit bestens Teams zahlreiche Nationalspieler unter Vertrag - stattliche 31 sind dieser Tage insgesamt in der Welt unterwegs.

Auch die Partie der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich, Spiel eins nach der Ära Hansi Flick, wurde für den Dienstagabend terminiert. Für Joshua Kimmich, Leroy Sane und zwei weitere Bayern-Profis bleibt vor dem Bundesligaduell also ebenso wenig Regenerationszeit wie für die Leverkusener Florian Wirtz, Jonathan Tah und Jonas Hofmann.

Ein Umstand, der auch bei Bayern-Coach Thomas Tuchel für Unmut sorgt. Die Ansetzung sei "ein bisschen hart für beide Teams", sagte Tuchel vor der Länderspielpause bei "Sky". "Ich weiß nicht, ob ich das richtig gut finde."

BVB erwartet ähnliches Szenario

Richtig gut finden die Situation vermutlich auch die Verantwortlichen der Deutschen Fußball Liga (DFL) nicht. Und doch wurde die Terminierung von der DFL trotz Veto-Möglichkeit durchgewunken - wohl auch um die TV-Partner nicht zu verärgern, die sie in dieser Form vorgeschlagen hatten.

TV-Sender "Sky", der sich an jedem Spieltag eine Partie für sein Samstagabendspiel aussuchen darf, verzichtete im Vergabeprozess auf den Kracher zwischen Bayern und Bayer, weshalb DAZN, verantwortlich für die Freitags- und Sonntagsspiele, sich die Übertragungsrechte an der Partie krallte. Da eine Ansetzung am Sonntag aufgrund des Champions-League-Spiels der Bayern gegen Manchester United nächsten Mittwoch nicht möglich war, blieb nur der Freitagstermin.

So kommt es also zu der mindestens unglücklichen Terminsituation, die keinen Einzelfall darstellt. Nächsten Monat droht erneut Unmut, wenn Borussia Dortmund am Freitagabend (20. Oktober) gegen Werder Bremen antreten soll. Denn keine drei Tage zuvor trifft Deutschland mit seinen zahlreichen BVB-Nationalspielern in einem Testspiel auf Mexiko - in der Nacht auf Mittwoch in Philadelphia.