09.11.2023 21:45 Uhr

Pokal-Aus mit Kalkül? Brisanter Tuchel-Verdacht von Scholl

Thomas Tuchel und der FC Bayern scheiterten früh im DFB-Pokal
Thomas Tuchel und der FC Bayern scheiterten früh im DFB-Pokal

Aus seinem Wunsch nach neuen Spielern für den FC Bayern machte Trainer Thomas Tuchel in der Vergangenheit keinen Hehl. Ex-Profi Mehmet Scholl äußerte nun einen brisanten Verdacht.

In der "Sky"-Sendung "Triple - Der Schüttflix Fußball-Talk" deutete Scholl an, dass Tuchel ein Ausscheiden im DFB-Pokal gegen den FC Saarbrücken (1:2) in Kauf genommen hat, um den Bayern-Bossen zu verdeutlichen, dass der Kader der Münchner verstärkt werden muss.

"Ich will nicht sagen er hat das Spiel mit Absicht geopfert. Aber ich glaube er hat das Spiel nicht unbewusst genutzt, um Mängel am Kader aufzuzeigen", sagte der 53-Jährige.

Durch die Pokal-Blamage habe Tuchel "mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen". "Er hat die Superstars für Dortmund geschont. Der Rest der Mannschaft hat seine Chance bekommen", führte Scholl weiter aus. Diese konnten die Ersatzspieler aber keinesfalls nutzen. 

"Zweiter Anzug" des FC Bayern zu schlecht

"Tuchel hat den zweiten Anzug ins Rennen geworfen", analysierte der achtfache deutsche Meister weiter und ergänzte: "Und dieser Anzug hat sich als nicht tauglich erwiesen. Wie sollen Spieler, die nicht einmal Saarbrücken schlagen, dabei helfen, die Champions League zu gewinnen?"

Dass Tuchel absichtlich verloren hat, glaubt Scholl allerdings nicht: "Ich gehe davon aus, dass Tuchel mit einem knappen Sieg gerechnet hat. Der übelste Fall ist allerdings eingetreten. Damit hat er nicht gerechnet."

Den Druck sieht der TV-Experte trotz der Pokal-Pleite nicht bei Tuchel, sondern bei den Bayern-Bossen. "Ich sehe eine Bestätigung", merkte Scholl an und schwärmte in höchsten Tönen von Tuchel: "Ich halte ihn für wahnsinnig intelligent und für einen Top-Trainer."

Im Sommer hatte Tuchel öffentlich über seinen Wunsch nach einem neuen Sechser gesprochen. Dafür erhielt er einen Rüffel von Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Der Klubpatron lenkte aber mittlerweile ein. "Wenn gute Argumente dafür auf uns zukommen, sind wir grundsätzlich nicht dagegen. Unser Trainer kriegt alles, was notwendig ist", sagte er  bei einer Wohltätigkeits-Veranstaltung des deutschen Rekordmeisters beim Circus Roncalli.