Jan Siewert darf beim FSV Mainz 05 nach dem 0:0 in Darmstadt erst einmal Trainer bleiben. Der Interimscoach könnte nun gar zur Dauerlösung werden.

Auf langfristiges Denken hatte Jan Siewert trotz der Verlängerung seiner Chefrolle aber mal so gar keine Lust. "Ich plane für Sonntag die Regeneration und das Spielersatztraining für die Spieler, die nicht so viel gespielt haben. Das ist der Fokus", meinte der Interimstrainer des FSV Mainz 05 ganz kühl. Bezüglich seiner langfristigen Pläne müsse er die Reporter "vertrösten. Denn im Abstiegskampf sollte man Tag für Tag arbeiten".

Die kommenden Tage wird er definitiv weiter Cheftrainer der Bundesliga-Mannschaft bleiben, nach der Länderspielpause erneut auf der Bank sitzen. Danach könnte aus der Aushilfsrolle auch eine Dauerlösung werden.

"Das Spiel hat nicht dagegen gewirkt, dass wir was ändern müssen", sagte Sportdirektor Martin Schmidt nach dem 0:0 bei Darmstadt 98 bei "Sky": "Zweimal zu null, stabilisiert, vier Punkte geholt - das ist ein guter Start für Jan Siewert."

Der 41-Jährige mache "das bis auf Weiteres. Das Vertrauen ist im Moment da in ihn", führte Schmidt aus: "Er hat es verdient, dass er daran noch weiter arbeiten kann. Zunächst ist er unser Trainer." Bei den Spielern kommt diese Idee offenbar gut an. "Er ist sehr kommunikativ, nimmt uns mit", lobte Torhüter Robin Zentner: "Wir erarbeiten das gemeinsam, er stellt seine Ideen vor. Das hat ordentlich geklappt."

Mainz 05 will Schritt für Schritt aus der Krise

Siewert legte in seinen ersten Arbeitstagen den Fokus auf die Defensive, gegen die Lilien ließ sein Team erst in der kniffligen Schlussphase einige Chancen zu. "Es ist ein Anfang, um das Team zu stabilisieren und in einen Flow reinzukommen, um demnächst selbstbewusster aufzutreten", sagte Schmidt: "Wir kommen damit noch nicht unten raus. Aber wir werden dadurch stabiler und auf Dauer sicher besser."

Um unten rauszukommen müssen sich die Mainzer in der Offensive noch gewaltig steigern. Im Kellerduell in Darmstadt reichte es eine Woche nach dem Sieg gegen Leipzig (2:0) nur für ein paar gefährliche Distanzschüsse, echte Chancen gab es nicht. Lilien-Keeper Marcel Schuhen musste keinen einzigen Ball halten. "Der nächste Schritt ist, dass noch der Mut dazukommt", so Schmidt: "Das hat gefehlt."

Auswärts blieben die Rheinhessen damit zwar im zehnten Spiel in Serie sieglos, spielten aber in der Fremde zumindest zum dritten Mal nacheinander unentschieden. "Daran können wir uns hochziehen und Selbstvertrauen aufbauen", sagte Schmidt: "Es sind Bausteine, die peu à peu kommen." Und Siewert soll dabei den Baumeister geben.