24.12.2023 15:31 Uhr

Ex-Stürmer Petersen rechnet mit dem FC Bayern ab

Nils Petersen beendete seine Karriere im Sommer
Nils Petersen beendete seine Karriere im Sommer

Zu Beginn der Winterpause sprach Ex-Freiburg-Profi Nils Petersen über die aktuelle Lage in der Fußball-Bundesliga und bewertete die bisherigen Leistungen des FC Bayern und des BVB.

Dem FC Bayern sei "das Selbstverständnis ein Stück weit verloren gegangen", sagte Petersen, der einst selbst für die Münchner spielte, im Interview mit "Sky".

"Mit dem Pokal-Viertelfinale, das wir im vergangenen April mit Freiburg in München gewonnen haben, und dem Trainerwechsel ging es los, dass der eine oder andere Gegner auch nicht mehr mit lähmendem Respekt nach München gereist ist", führte der frühere Stürmer weiter aus: "Es war dann eher das Gefühl: die Bayern sind besiegbar."

In dieser Saison spiele der FC Bayern die Gegner "nicht mehr an die Wand". Daher sei der deutsche Rekordmeister "etwas anfälliger" geworden. "Sie sind als Mannschaft okay, aber dem einen oder anderen Spieler wie etwa Joshua Kimmich fehlt momentan eben auch das Selbstbewusstsein, das Spiel komplett zu dominieren", so der 35-Jährige.

Von Neuzugang Harry Kane schwärmte Petersen in den höchsten Tönen. "Ich mag ihn als Spielertypen. Er ist eine sehr angenehme Erscheinung, eine authentische Persönlichkeit", lobte der zweifache Nationalspieler den Engländer.

Kanes "Näschen" vor dem Strafraum sei "der Wahnsinn". "Er nimmt auch die Abschlüsse aus der zweiten Reihe, schont sich nie, arbeitet für die Mannschaft, setzt Nebenleute in Szene. Durch seine Persönlichkeit und Mentalität genießt er im Team eine derartige Wertschätzung, dass Jungs wie Leroy Sané immer versuchen, ihn einzusetzen", analysierte Petersen weiter.

Außerdem mache Kane seine Mitspieler besser. Seitdem der Stürmer Teil der Bayern-Mannschaft ist, habe zum Beispiel Sané eine viel bessere Körpersprache. "Nicht zuletzt wegen Harry Kane, weil Leroy Spaß und vor allem Respekt hat", betonte Petersen.

Zwangsläufige Unruhe beim BVB

Für den BVB fand der langjährige Freiburger, der aktuell beim Landesligisten Blankenburger FV spielt, eher kritische Worte. Das größte Problem der Dortmunder sei die Inkonstanz. 

"Dann ist mal ein Süle auf der Bank, mal ein Reus. Ich kenne das ja selbst, da entsteht Unruhe, wenn Säulen auf der Bank sitzen", hob er hervor.

Die erhoffte Entwicklung sei beim BVB nicht zu sehen. "Und dann stellt sich zwangsläufig die Frage, ob Potential und Kaderqualität den BVB im Vergleich zu Bayern oder aktuell auch Leverkusen wirklich zu einem ernsthaften Titelanwärter machen. Stand jetzt: nein", urteilte Petersen.