24.01.2024 09:36 Uhr

Keine "gemeinsame Sprache": Matthäus schießt gegen Tuchel

Thomas Tuchel steht nach der Niederlage des FC Bayern in der Kritik
Thomas Tuchel steht nach der Niederlage des FC Bayern in der Kritik

Nach der 0:1-Pleite gegen Werder Bremen ist die Kritik am FC Bayern groß. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus knöpfte sich nun Trainer Thomas Tuchel vor.

"Wenn ein Trainer sich nach einer Niederlage hinstellt und die Schuld nur bei den Spielern sucht, so wie es Thomas Tuchel nach dem 0:1 gegen Werder Bremen gemacht hat, dann ist das für die Spieler eine ziemliche Ohrfeige", schrieb Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne.

Nach der Niederlage hatte Tuchel seinem Team ein "schlampiges" Zweikampfverhalten vorgeworfen. "Es war deutlich zu wenig. Über 70 Minuten habe ich nicht gespürt, dass wir heute um den Sieg gespielt haben", hatte er gesagt.

"Ich finde, man kann sich als Trainer auch mal selbst hinterfragen, aber davon habe ich bei Thomas am Sonntag nichts gehört", monierte Matthäus: "Ich als Trainer hinterfrage mich zunächst selbst, aber wenn man ihm am Sonntag zuhörte, hatte man das Gefühl, dass die Mannschaft alles verkehrt gemacht hat, aber er nicht."

Keine "gemeinsame Sprache" beim FC Bayern?

Der 62-Jährige geht davon aus, dass die Mannschaft Tuchels Ansagen nicht versteht. Grundlage für diese Vermutung ist eine Aussage von Joshua Kimmich nach dem Spiel. "Man hat nicht das Gefühl, dass wir wissen, worum es geht", meinte der Nationalspieler.

"Die Aussage zeigt mir, dass man nicht unbedingt eine gemeinsame Sprache spricht", so Matthäus, der weiter ausführte: "Ich kann nur das beurteilen, was ich auf dem Platz sehe, aber ich hoffe, dass Thomas mit den Spielern spricht, ihnen klare Ansagen macht und Erklärungen gibt. Ich glaube, dass er das auch macht, aber wissen die Spieler, was er will, oder wissen sie es nicht?"

Auch an Tuchels Startaufstellung äußerte Matthäus scharfe Kritik. Dass Leon Goretzka und Thomas Müller gegen Bremen zunächst auf der Bank saßen, hält der Ex-Profi für einen großen Fehler.

"Kann Goretzka Verantwortung übernehmen, wenn er von der Bank kommt? Thomas Müller steht in der Hierarchie eigentlich immer oben, aber kann er das überhaupt noch, wenn er nur noch eingewechselt wird?", fragte sich Matthäus.

Eigentlich müsste Tuchel seine Führungsspieler stärken. "Man müsste die Dinge intern klarer absprechen und nicht so viel in der Öffentlichkeit reden, aber so schwächt Tuchel seine starken Spieler", so der Weltmeister von 1990.