12.02.2024 09:14 Uhr

Fix! HSV trennt sich von Tim Walter

Tim Walter steht beim HSV vor dem Aus
Tim Walter steht beim HSV vor dem Aus

Der Hamburger SV hat auf die desaströsen Leistungen der letzten Wochen reagiert und seinen Cheftrainer Tim Walter freigestellt. Das bestätigte der HSV am Montagmorgen.

"Der HSV zieht Konsequenzen aus der sportlichen Berg- und Talfahrt der bisherigen Rückrunde. Trainer Tim Walter und seine Assistenten Julian Hübner und Filip Tapalovic wurden mit sofortiger Wirkung freigestellt", hieß es in der Mitteilung.

"Wir haben nach der enttäuschenden Heimniederlage gegen Hannover 96 eine Situationsanalyse vorgenommen und sind zur Entscheidung gekommen, dass wir eine Veränderung vollziehen müssen, um unsere Saisonziele nicht zu gefährden", wurde HSV-Sportvorstand Jonas Boldt in der Vereinsmitteilung zitiert.  "Unsere Leistungsschwankungen in den zurückliegenden Spielen waren zu groß und uns fehlt die volle Überzeugung, dass wir die nötige Balance und Stabilität in unserem Spiel in dieser Konstellation nachhaltig in den nächsten Wochen erreichen werden", sagte Sportvorstand Jonas Boldt.

Walter meinte zum Ende seiner Zeit als Hamburger Coach: "Ich hätte gerne weiter dazu beigetragen, gemeinsam unser Saisonziel zu erreichen. Ich bedanke mich beim HSV, bei der Geschäftsstelle und bei den außergewöhnlichen Fans für mehr als zweieinhalb Jahre tolle Zusammenarbeit. Ich wünsche der Mannschaft und dem Verein maximalen Erfolg im weiteren Saisonverlauf."

Tim Walter scheiterte mit dem HSV bereits zweimal in der Relegation

Walter hatte den HSV zur Saison 2021/2022 als Cheftrainer übernommen und den Verein zweimal in die Relegation zur Bundesliga geführt. Dort scheiterte er aber jeweils, 2022 gegen Hertha BSC, 2023 zogen die Rothosen gegen den VfB Stuttgart den Kürzeren.

Auch in der laufenden Zweitliga-Saison rangiert der Hamburger SV wieder auf dem dritten Tabellenplatz, kommt im Aufstiegsrennen allerdings seit Wochen nicht vom Fleck. Drei der letzten sechs Partien gingen verloren.

Besonders bitter stieß auf, dass all diese Niederlagen vor heimischem Publikum im Hamburger Volksparkstadion stattfanden.

Alleine in den letzten beiden Heimspielen setzte es gegen den Karlsruher SC und Hannover 96 insgesamt acht Gegentore (jeweils 3:4) - zu viel für die HSV-Verantwortlichen um Boldt und Direktor Profifußball Claus Costa, die nun die Reißleine gezogen haben.

HSV: Baumgart und Funkel als Walter-Nachfolger gehandelt

Übergangsweise wird Merlin Polzin beim HSV als Trainer fungieren. Der bisherige Assistenzcoach soll die Mannschaft auf das bevorstehende Auswärtsspiel am Samstagabend bei Hansa Rostock (ab 20:30 Uhr) vorbereiten. 

Unterstützt wird er dabei durch Loic Fave, der erst kürzlich als Leiter Sport des Nachwuchsleistungszentrums verpflichtet wurde, sowie Sven Höh als Torwart-Trainer.

Über mögliche dauerhafte Nachfolge-Lösungen in der Hansestadt ist nach der Heimniederlage gegen Hannover am Freitagabend bereits heftig spekuliert worden. Als Favoriten auf den Cheftrainer-Posten beim HSV wurden Steffen Baumgart und Friedhelm Funkel ausgemacht. 

Ersterer wurde erst im Dezember von seinen Aufgaben als Coach beim 1. FC Köln entbunden, der 70-jährige Funkel befand sich zuletzt im vermeintlichen Ruhestand, hatte jüngst aber signalisiert, noch einmal als Profi-Trainer arbeiten zu wollen.