Steffen Baumgart wurde bei der Ankunft bei seinem Herzensverein Hamburger SV fast schon als Heilsbringer gefeiert, sollte den Klub nach der Trennung von Tim Walter wieder in die Erfolgsspur zurückführen. Doch die Wende hat Baumgart als neuer Cheftrainer beim HSV nicht herbeiführen können. Im Gegenteil: Nach gerade einmal drei Pflichtspielen in der 2. Bundesliga scheint es schon die ersten Differenzen zwischen Coach und Mannschaft zu geben.

Baumgart war nach der desaströsen 0:2-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf erst gar nicht darum bemüht, seine Enttäuschung zu verbergen: "Wir sind weit weg von dem, wie ich es mir vorstelle. Ich glaube, dass mein Plan klar ist. Aber gesehen habe ich ihn auf dem Platz noch nicht", nahm der neue HSV-Coach vor allem seine Spieler in die Verantwortung. 

Dass sich der Hamburger SV trotz seiner vier Niederlagen in den letzten sieben Spielen noch immer auf dem Relegationsrang hält, liegt einzig und alleine an der ebenfalls schwächelnden Konkurrenz um Hannover 96, Paderborn oder Greuter Fürth.

Dass die Mission Rückkehr in die Bundesliga in Hamburg eine durchaus ambitionierte werden würde, war Baumgart mit Amtsantritt klar, wie er gegenüber dem "kicker" nun erneut betonte: "Ich bin hierhergekommen und habe die Situation nicht verkannt." Doch ob der 51-Jährige tatsächlich mit derart vielen Baustellen auf und neben dem Rasen gerechnet hat, darf bezweifelt werden.

Nach nur wenigen Wochen im Amt wächst rund um den Hamburger SV die Angst vor dem erneuten Scheitern in der 2. Bundesliga, was wohl nicht weniger als einen regelrechtes HSV-Beben zur Folge hätte.

Am Horizont leuchtet die Relegation gegen den 1. FC Köln

Sollte die Rückkehr der Rothosen in die Bundesliga auch im siebten Anlauf nicht gelingen, ständen nach "Bild"-Angaben wohl zunächst einmal Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Claus Costa vor dem Aus an der Elbe. 

Ein Wechsel auf der Führungsetage beim Hamburger SV hätte wohl auch für Cheftrainer Baumgart unmittelbare Konsequenzen, wie es in dem Zeitungsbericht heißt. Es wird davon ausgegangen, dass ein neuer Sport-Chef beim HSV "auch auf einen neuen Trainer setzen dürfte".

Um das völlige HSV-Chaos noch abzuwenden müsste der Aufstieg doch noch erreicht werden. Über die ersten beiden Tabellenplätze wird das nach derzeitigem Stand nur noch schwer zu erreichen sein, sind Stadtrivale St. Pauli und Holstein Kiel doch schon auf zehn beziehungsweise fünf Punkte Differenz enteilt. Am Horizont leuchtet weiterhin die mögliche Relegation - ausgerechnet gegen Baumgarts Ex-Klub 1. FC Köln.