19.03.2024 13:50 Uhr

Geraerts blickt auf Schalke 04: "Das ist nicht normal"

Karel Geraerts ist seit fünf Monaten Cheftrainer beim FC Schalke 04
Karel Geraerts ist seit fünf Monaten Cheftrainer beim FC Schalke 04

Der FC Schalke 04 bekommt einfach überhaupt keine Konstanz in seine Saison in der 2. Fußball-Bundesliga. Während sich die Königsblauen in der heimischen Veltins-Arena zuletzt sehr gefestigt präsentierten und gleich zehn Punkte aus den letzten vier Heimspielen holten, läuft auf fremden Geläuf weiterhin gar nichts. Tabellenplatz 14 nach 26 Spieltagen ist der Grund, warum der Traditionsverein einfach nicht zur Ruhe kommt.

Auch Karel Geraerts, der seit gut fünf Monaten Cheftrainer beim FC Schalke 04 ist, registriert diese permanente Unruhe im Klub, in dem die Angst vor dem Totalabsturz in die 3. Liga permanenter Begleiter ist. 

"Für einen Außenstehenden sind die letzten fünf Monate schwer zu verstehen. Hier war kein einziger Tag ruhig. Der Sportdirektor ist gegangen, der technische Direktor wurde entlassen, ein neuer Geschäftsführer wurde ernannt, und ständig kommen Geschichten ans Licht, die dem Verein schaden", meinte Geraerts bei einem Interview mit dem Magazin "Humo" aus seiner belgischen Heimat.

Nachdem die Königsblauen am letzten Wochenende beim 2:5 in Berlin erneut eine bittere Auswärtsklatsche bezogen, die insgesamt vierte in Serie, steht Geraerts mit seinem Team am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den Karlsruher SC (ab 13:30 Uhr) wieder mal unter großem Druck. Geht die Partie gegen den KSC verloren, könnte Schalke nach dem 27. Spieltag theoretisch auf einem direkten Abstiegsplatz stehen.

Geraerts weiß: "Man muss hier ständig auf der Hut sein"

Trotz der sportlich besonders prekären Situation betonte der S04-Übungsleiter, weiterhin Feuer und Flamme für seinen Job in Gelsenkirchen zu sein: "Wenn Sie sich hier zwei Wochen lang umsehen, werden Sie das verstehen. Schalke ist nicht irgendein Verein. 400 Leute arbeiten hier, das Stadion fasst 62.000 Zuschauer. Jedes Heimspiel ist ausverkauft. In Berlin haben wir vor 70.000 Menschen gespielt, davon waren mindestens 15.000 Schalke-Fans. Das ist wirklich nicht normal", erklärte der 42-Jährige das Spezielle an der Arbeit bei einem der größten Fußballvereine in Deutschland.

"Dieses Fußballerlebnis, das ist es, was ich genieße. Schalke ist nach Bayern München zusammen mit Borussia Dortmund der medial präsenteste Verein in Deutschland", betonte Geraerts und gab zu, dass er sich an die Strahlkraft der Königsblauen erst selbst gewöhnen musste.

"Man muss hier ständig auf der Hut sein. Ein falsches Wort und alles steht auf der Kippe. Deshalb mache ich meine Pressekonferenzen auf Englisch: In dieser Sprache kann ich mich am besten ausdrücken. Intern sage ich, was ich denke, sie wissen genau, was sie mit mir machen können. Aber nach außen hin muss ich vorsichtig sein, was ich sage", hat der belgische Fußballlehrer nach eigener Aussage schnell gelernt, wie er sich auf Schalke zu verhalten hat.