19.03.2024 17:29 Uhr

Die Gewinner und Verlierer des Bayern-Aufschwungs

Joshua Kimmich (l.) und Leroy Sané (r.) in Diensten des FC Bayern
Joshua Kimmich (l.) und Leroy Sané (r.) in Diensten des FC Bayern

Der sportliche Trend zeigt beim FC Bayern wieder nach oben. Mehrere Stars trumpfen beim deutschen Rekordmeister aktuell auf, andere müssen um ihre Rolle kämpfen. sport.de zeigt die Gewinner und Verlierer des Münchner Aufschwungs.

Seitdem der FC Bayern Ende Februar die Trennung von Trainer Thomas Tuchel zum Saisonende verkündet hat, ist die Mannschaft ungeschlagen. In der Bundesliga sprangen zehn von möglichen zwölf Punkten heraus. Zudem erreichten die Münchner in der Champions League das Viertelfinale.

Er könne aufgrund seines Abschieds im Sommer "etwas rücksichtsloser sein", beschrieb Tuchel seine Freiheiten bezüglich der Aufstellungen. Während sich einige Profis zuletzt in den Vordergrund spielen konnten, müssen andere Stars derzeit in den sauren Apfel beißen und ihre Topform suchen.

FC Bayern: Die Gewinner des Aufschwungs

  • Eric Dier

Der Engländer kam in der Winterpause von Tottenham Hotspur an die Säbener Straße, um für mehr Tiefe auf der Innenverteidiger-Position zu sorgen. Inzwischen ist Dier neben Matthijs de Ligt in der Abwehrmitte gesetzt. Minjae Kim und Dayot Upamecano mussten zuletzt dagegen auf der Bank Platz nehmen.

"Sie gewinnen Spiele, funktionieren gut miteinander und auch mit den Außenverteidigern und Sechsern. Es gibt keinen Grund zu wechseln", sagte Tuchel über das neue Innenverteidiger-Duo des FC Bayern.

Diers Vertrag hat sich durch seine Einsatzzeit bereits automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. "Er ist in unserer Abwehr mit seiner ganzen Persönlichkeit eine wertvolle Unterstützung", hob Sportvorstand Max Eberl bevor.

Bestätigt Dier seine ansprechende Form in den kommenden Wochen, ist eine EM-Nominierung für die englische Nationalmannschaft möglich.

  • Aleksandar Pavlovic

Aleksandar Pavlovic ist die Entdeckung der Bayern-Saison. Der 19-Jährige ist im defensiven Mittelfeld inzwischen gesetzt. Durch seinen starken Auftritt im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Lazio Rom (3:0) machte sich der 19-Jährige auch international einen Namen.

Der FC Bayern will Pavlovic zu einem Pfeiler der Zukunft machen. Dass der Youngster noch einen Vertrag bis 2027 besitzt, hilft bei diesem Vorhaben.

Pavlovic wurde unlängst schon für die deutsche Nationalmannschaft nominiert. Das DFB-Debüt fällt krankheitsbedingt aber ins Wasser. Der serbische Fußball-Verband buhlt ebenfalls um die Dienste des Sechsers.

  • Jamal Musiala

Jamal Musiala blüht beim FC Bayern pünktlich zur heißen Saisonphase wieder auf. Der offensive Mittelfeldmann steuerte in den vergangenen drei Bundesliga-Spielen vier Tore und drei Vorlagen bei.

"Die Effektivität war diese Saison lange nicht so, wie er es gewohnt war und möchte", sagte Tuchel nach dem 5:2 beim SV Darmstadt 98 zuletzt über Musiala. Der 21-Jährige fühle sich nun aber "wohl und fit". "Jamal ist in den letzten Wochen sehr spielentscheidend. Wir hoffen, dass er das Niveau halten kann", so Tuchel.

Sportdirektor Christoph Freund bezeichnete Musiala als "außergewöhnlichen Spieler". Die Münchner dürften alles daran setzen, um den bis 2026 datierten Vertrag mit dem Offensivspieler schnellstmöglich auszuweiten.

FC Bayern: Die Verlierer des Aufschwungs

  • Dayot Upamecano

Der Franzose ist seinen Stammplatz beim FC Bayern vorerst los, zu unsicher präsentierte er sich während der Pleiten-Serie im Februar. Upamecano muss sich aktuell hinter de Ligt und Dier anstellen.

Zuletzt kursierten sogar Gerüchte, wonach sich die Wege zwischen Spieler und Verein am Saisonende trennen könnten.

Upamecano widersprach gegenüber dem "kicker". "Ich habe Vertrag bis 2026, fühle mich wohl - im Verein und mit den Teamkollegen. Ich will hier beim FC Bayern bleiben und werde weiter Gas geben", versicherte der 25-Jährige.

Einfach ist seine Situation in München aber nicht. Zudem wird darüber spekuliert, dass der FC Bayern im Sommer noch einmal personell nachlegen könnte. Ronald Araújo vom FC Barcelona gilt als Kandidat für die Abwehrmitte.

  • Joshua Kimmich

Der 29-Jährige hat unter Tuchel einen schweren Stand. Da Pavlovic und Leon Goretzka in der Mittelfeld-Zentrale momentan gesetzt sind, agiert Kimmich auf der rechten Abwehrseite - nicht die Lieblingsposition des Nationalspielers.

Kimmich nimmt die Entscheidung ohne Murren hin, hinter seiner Zukunft beim FC Bayern steht dennoch ein Fragezeichen.

Laut "Sky" schließt der Bundesligist einen Verkauf nicht mehr aus. Kimmich (Vertrag bis 2025) selbst soll einer sportlichen Veränderung ebenfalls offen gegenüberstehen.

"Meine Situation ist sehr, sehr klar. Ich habe noch über ein Jahr Vertrag, es hat noch keiner mit mir gesprochen. Ich bin sehr, sehr entspannt. Am Ende des Tages geht es für mich nur darum, meine Leistung zu zeigen. Wir haben eine Europameisterschaft vor der Tür und dann schauen wir mal, was abgeht", sagte er zuletzt bei "Sky".

  • Leroy Sané

Leroy Sané startete heiß in die Saison. Sein letzter Pflichtspiel-Treffer für den FC Bayern datiert allerdings aus dem Oktober 2023. Die hartnäckigen Kniebeschwerden des 28-Jährigen dürften ein Grund hierfür sein.

Sané ist unter Tuchel dennoch weiter gesetzt. Inzwischen hat der Coach in der Offensive aber wieder die Qual der Wahl. Serge Gnabry meldete sich nach seiner langen Zwangspause zuletzt mit zwei Toren zurück und dürfte den Anspruch auf einen Stammplatz erheben.

Youngster Mathys Tel und Winter-Neuzugang Bryan Zaragoza hoffen ebenfalls auf ausreichend Einsatzzeit. Sané muss sich folglich steigern, will er im Saisonendspurt eine große Rolle einnehmen und sich dadurch für die Nationalmannschaft empfehlen. Sané fehlt dem DFB-Team in der laufenden Länderspielpause gesperrt.

Jannik Kube