08.10.2013 10:54 Uhr

Magdeburg geht auf Distanz zu Trainer Petersen

Andreas Petersen: Nach Attacke in der Kritik
Andreas Petersen: Nach Attacke in der Kritik

Die Klubführung des 1. FC Magdeburg hat Coach Andreas Petersen nach dessen indiskutabler Attacke auf seinen Trainerkollegen Jörg Goslar kritisiert und sich klar distanziert.

"Andreas Petersen hat in dieser Situation eindeutig über die Stränge geschlagen. Als Cheftrainer befindet man sich auch in einer Vorbildfunktion und darf sich nicht so gehen lassen", sagte Präsidiumsmitglied Mario Kallnik der Magdeburger Volksstimme.

In der Halbzeitpause des Spiels zwischen dem FCM und Nordhausen (1:0) hatte Petersen, Vater von Bundesligastürmer Nils Petersen (Werder Bremen), am Sonntag seinen Gegenüber Goslar von Wacker Nordhausen beim Gang in die Kabine tätlich angegriffen. Petersen gab das Vergehen, das die Fernsehkameras des MDR eindeutig aufzeichneten, später zu und begründete es mit "einer gehörigen Portion Adrenalin".

Vereinsintern wird die schwere Verfehlung für Petersen in jedem Fall Konsequenzen haben. "Wir werden das Thema ansprechen und deutlich machen, dass wir ein solches Verhalten nicht tolerieren", sagte Kallnik, der auch mit einer Strafe durch den Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) rechnet: "Die Fernsehbilder zeigen ja deutlich, was passiert ist. Wobei der eigentlich Leidtragende Andreas Petersen selbst ist. Ihm ist persönlicher Schaden entstanden, nicht so sehr dem 1. FC Magdeburg."

Auch beim NOFV war man vom Verhalten des Magdeburger Trainers schockiert. "Ich bin seit über 30 Jahren im Fußballgeschehen dabei, habe aber so etwas noch nie erlebt. Es ist für mich unverständlich, wie ein Trainer, der eine Vorbildfunktion ausübt, so entgleisen kann. Er ist ja bewusst auf seinen Kollegen zugerannt", sagte Wilfried Riemer, der zuständige Leiter für den Spielbetrieb des Verbandes. Petersen selbst war seit Sonntag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

sid