24.09.2019 11:21 Uhr

Welttrainer Klopp zeigt klare Kante

Jürgen Klopp ist neuer Welttrainer
Jürgen Klopp ist neuer Welttrainer

Jürgen Klopp nutzt seinen Auftritt bei der Ehrung als Welttrainer für eine große Botschaft. Für seinen bei der Wahl zum Weltfußballer knapp gegen Superstar Messi unterlegenen Abwehrchef Virgil van Dijk findet er zudem tröstende Worte.

Die Mailänder Scala hat eine der berühmtesten Bühnen der Welt, und Jürgen Klopp nutzte sie für einen großen Appell. "Wir alle hier stehen auf der Sonnenseite des Lebens", rief der 52-Jährige bei seiner Ehrung als Welttrainer des Jahres den zahlreichen Fußball-Größen im mondänen Opernsaal zu: "Doch es gibt viele Menschen, denen es nicht so geht. Deshalb bin ich stolz, ab heute Teil der 'Common Goal'-Bewegung zu sein. Wer's nicht kennt, googelt mal."

Bei der von Manchester Uniteds Mittelfeld-Star Juan Mata mitbegründeten Initiative spenden Profis und Trainer ein Prozent ihres Gehaltes an eine gemeinnützige Organisation, um damit soziale Projekte mit Fußball-Bezug zu unterstützen.

Klopp ist künftig - wie unter anderem auch Mats Hummels oder Nationalspieler Serge Gnabry - eines der prominentesten Mitglieder der Bewegung. Die Botschaft war dem Teammanager des Champions-League-Siegers FC Liverpool am Montagabend letztlich sogar wichtiger als seine eigene Auszeichnung.

Jürgen Klopp im Kreis der Großen

Ohnehin könne er individuelle Ehrungen wie die als Welttrainer, die er als dritter Deutscher nach Jupp Heynckes (2013) und Joachim Löw (2014) erhielt, in einem "Mannschaftssport" wie dem Fußball "nicht ganz verstehen".

Seine persönliche Krönung nach einem herausragenden Jahr mit den Reds verstand er deshalb als "Auszeichnung für die Mannschaft". Eine Auszeichnung, die seinem Liverpooler Abwehrchef Virgil van Dijk etwas überraschend verwehrt blieb.

Der Niederländer hatte sich nach seinem Triumph bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres auch beim Weltfußballer gute Chancen ausgerechnet. Am Ende war es dann aber doch wieder Superstar Lionel Messi, der nach einer starken, aber keineswegs überragenden Saison mit dem FC Barcelona den Titel abräumte. Statt des zweiten Verteidigers nach Fabio Cannavaro 2006 triumphierte Messi zum sechsten Mal.

Liverpool-Star van Dijk "in einer Reihe" mit Messi und Ronaldo

Im Rennen mit seinem Dauerrivalen Cristiano Ronaldo (fünf), der als Drittplatzierter und trotz kurzer Anreise aus Turin wieder einmal mit Abwesenheit bei der Gala glänzte, hat Messi damit wieder die Nase vorn. Auch der Argentinier betonte zwar anschließend, dass "persönliche Auszeichnungen für mich keinen allzu hohen Stellenwert besitzen". Es sei aber "ein besonderer Moment für mich, mit meiner Frau und zwei meiner drei Kinder hier zu sein".

Klopp fand für seinen unterlegenen Schützling van Dijk tröstende Worte. "Du bist schon jetzt ein Anführer wie Messi und Ronaldo", habe er dem 28-Jährigen gesagt, berichtete der Deutsche: "Dass er überhaupt in einer Reihe mit beiden steht, zeigt, was Virgil für eine Entwicklung durchgemacht hat. Er musste dafür nicht gewinnen." Auch diese Feststellung war Klopp letztlich wichtiger als seine eigene Auszeichnung.