Inter-Ikone kritisiert Ex-BVB-Star Hakimi
Nach Ende seiner zweijährigen BVB-Leihe wechselte Achraf Hakimi im Sommer von Real Madrid zu Inter Mailand - für immerhin 40 Millionen Euro. Die bisherigen Leistungen des marokkanischen Außenverteidigers bei seinem neuen Klub stoßen allerdings nicht nur auf positives Echo. Auch eine Inter-Vereinsikone sieht Hakimi (noch) eher kritisch.
Der 22-Jährige müsse den "etwas sorgloseren Fußball aus BVB-Zeiten" hinter sich lassen, um in Italien zu bestehen, sagte Giuseppe Bergomi, früherer Kapitän der Mailänder und Weltmeister von 1982, gegenüber "Sport1". "In Dortmund hatte Hakimi weniger Defensivaufgaben zu bewältigen, bei Inter sind diese aber entscheidend", so Bergomi.
Der 56-Jährige ergänzte: "Der italienische Fußball ist speziell. Wir sind sehr taktisch geprägt und haben eine fußballerische Kultur, die von allen anderen Nationen abweicht. Deswegen ist für die meisten neuen Spieler die Adaptationsphase schwierig."
Hakimi war nach einigen starken Vorstellung zu Beginn seines Engagements bei Inter vor allem wegen Mängeln in der Defensivarbeit in die Kritik geraten. Zudem unterliefen dem eher offensiv veranlagten Super-Sprinter einige folgenschwere individuelle Fehler.
BVB kann sich Hakimi-Transfer nicht leisten
"Ich denke, dass jemand wie er, der als Schlüsselspieler geholt wurde und über eine enorme Geschwindigkeit verfügt, früher oder später diese Aufgaben bewältigen und seinen Wert für Inter unter Beweis stellen wird", sagte Bergomi dennoch hoffnungsfroh. "Es ist bei ihm nur eine Frage der Zeit."
Auch Andreas Brehme, der zwischen 1988 und 1992 vier Jahre lang seine Fußballschuhe für Inter schnürte, glaubt noch an Hakimi. Dieser habe "trotz der schweren Anfangs-Monate viel Potential ein ganz Großer zu werden, das hat er in Dortmund schon bewiesen", analysierte der Weltmeister von 1990. "Ich glaube an den Jungen und hoffe, dass er sich bei Inter auch durchsetzen wird. Ob die Kritik wirklich berechtigt ist, ist schwer zu beurteilen nach der kurzen Zeit, die er dort ist." Inter-Coach Antonio Conte und Co. müssten "Hakimi Zeit und Vertrauen geben", so Brehme.
Hakimi hatte für den BVB insgesamt 73 Pflichtspiele absolviert und dabei starke 25 Torbeteiligungen gesammelt. Aufgrund des finanziellen Volumens des Transfers konnten sich die Dortmunder eine Weiterverpflichtung des Leistungsträgers nach der letzten Saison aber nicht leisten.