Roter Teppich für Heilsbringer Messi in Paris

Weniger als eine Woche nach dem angekündigten Abschied vom FC Barcelona hat Jorge Messi den Sensationstransfer seines Sohnes Lionel Messi zu Paris St. Germain bestätigt. Am Dienstag traf der 34-Jährige an der Seine ein.
Kaum war Lionel Messi auf dem Flughafen Le Bourget gelandet, da winkte der Superstar den wartenden Fans aus einem Fenster zu. "Ici c'est Paris", hier ist Paris, stand auf dem T-Shirt des Hoffnungsträgers, der nach 21 Jahren im Dress des FC Barcelona eine neue Herausforderung angeht. Der sechsmalige Weltfußballer hat sich mit Paris St. Germain auf einen Wechsel verständigt.
Am Prinzenpark-Stadion wurde der rote Teppich bereits ausgerollt, als Messi noch im Anflug war. Um kurz vor 16.00 Uhr landete der Hoffnungsträger in seiner neuen sportlichen Heimat, seine Ehefrau Antonella hatte schon aus dem Learjet Richtung französische Hauptstadt ein Foto mit ihrem Gatten gepostet und dazu mit vier Herzen geschrieben: "Auf zu einem neuen Abenteuer für uns Fünf."
Nach der Landung absolvierte Messi im American Hospital den obligatorischen Medizincheck, PSG lud für Mittwochvormittag (11:00 Uhr) zu einer Pressekonferenz. Dann dürfte der 34-Jährige vorgestellt werden.
"Wieder zusammen"
Auf Schritt und Tritt verfolgt von zahlreichen TV-Kameras, Fotografen und Journalisten war Messi am Dienstagnachmittag vom Flughafen El Prat in Barcelona abgehoben - zusammen mit seiner Frau und seinen drei Söhnen. Sein Vater Jorge hatte kurz vor dem Abflug den Sensationstransfer zu PSG bestätigt. "Wieder zusammen", schrieb sein alter, neuer Teamkollege Neymar bei Instagram.
Seit Tagen hatte der "Messias" ganz Paris verrückt gemacht, am Prinzenparkstadion, wo die offizielle Präsentation erfolgen soll, war schon alles hergerichtet für den neuen Ausnahmekönner im Starensemble des Hauptstadtklubs. "Er ist der Stärkste der Welt", sagte Donnarumma, "ich bin sehr aufgeregt und glücklich, ihn in der Mannschaft zu haben."
Das argentinische Offensiv-Genie, zwei Jahrzehnte lang Ikone des FC Barcelona, soll einen Zweijahresjahresvertrag erhalten. Angeblich ist der Kontrakt mit 40 Millionen Euro per annum dotiert.
Der Erfolgsdruck auf Messi und Co. ist aber enorm. Schon seit Tagen herrschte Messi-Mania an der Seine. Hunderte PSG-Fans hatten sich schon am Sonntagabend am Flughafen eingefunden und lautstark Messis Namen skandiert - etwas verfrüht.
Offenbar waren noch letzte Vertragsdetails auszuhandeln. Am Dienstag war dann alles klar, Messi kommt! Die PSG-Weltauswahl kann sich getrost die neuen Galaktischen nennen und damit endgültig in die Fußstapfen des Rekord-Europapokalsiegers Siegers Real Madrid treten.
DFB-Duo gerät immer weiter in den Hintergrund
Denn der Pariser Klub hat neben Messi weitere Superstars wie Neymar, einst Teamkollege des Argentiniers beim FC Barcelona, WM-Champion Kylian Mbappe, Sergio Ramos, die italienischen Europameister Marco Verratti und Gianluigi Donnarumma sowie Angel Di Maria und den Niederländer Georginio Wijnaldum in seinen Reihen. Die deutschen Nationalspieler Julian Draxler und Thilo Kehrer stehen auch bei PSG unter Vertrag, geraten aber immer mehr in den Hintergrund.
Reals Königliche wurden zu Beginn des Millenniums zu den "Galaktischen", als Ausnahmekönner wie Zinedine Zidane, Luis Figo, David Beckham, Raul, Michael Owen und Roberto Carlos für die Madrilenen spielten. Messi, Neymar und Mbappé sind nur die Super-Troika im Angriff von Paris. Nach dem Einzug ins Champions-League-Finale gegen Bayern München 2020 (0:1) soll nun der Henkelpott mit Messi unbedingt nach Paris wandern.
Barcelona hatte am vergangenen Donnerstag Messis überraschenden Abschied verkündet, und der bisherige Starspieler der Katalanen sagte am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Barcelona tränenreich "adios". Der Ausnahmekönner gewann mit Barca 35 Titel und erzielte in 778 Pflichtspielen 672 Tore seit seinem Debüt im Oktober 2004. Schon als 13-Jähriger war er in der Barca-Talentschmiede La Masia ausgebildet worden.
Angeblich war Messi bereit, auf die Hälfte seiner Bezüge bei Barca zu verzichten. Doch der finanziell angeschlagene Renommierklub durfte auch dieses Salär nicht stemmen. Das sogenannte Financial Fair Play der spanischen Liga ließ keinen Spielraum für eine Vertragsverlängerung, Barca hat Schulden in Höhe von fast einer halben Milliarde Euro angehäuft.
Nun muss Messi liefern - nicht weniger als die Champions League ist das große Ziel der katarischen PSG-Geldgeber.