15.08.2022 14:25 Uhr

"Idiot", "Mafia": Van der Vaart ledert gegen Barca

Rafael van der Vaart spielte einst selbst gegen den FC Barcelona (links: Busquets)
Rafael van der Vaart spielte einst selbst gegen den FC Barcelona (links: Busquets)

Rafael van der Vaart ist nicht nur in der Bundesliga ein bekanntes Gesicht, auch in Spaniens Primera División kennt sich der ehemalige Mittelfeldspieler nach Stationen bei Real Madrid und Real Betis bestens aus. Die Geschehnisse rund um den FC Barcelona beobachtet der Niederländer mit einer Mischung aus Unverständnis und tiefer Abneigung.

Vielleicht liegt es daran, dass Rafael van der Vaart nie gegen Barca gewinnen konnte. In vier Aufeinandertreffen mit den Blaugrana ging der Mittelfeldspieler stets als Verlierer vom Feld. Vielleicht liegt es aber auch am generellen Kopfschütteln über die finanziellen Spagate, die die Katalanen derzeit bewerkstelligen, dass sich van der Vaart derart über den Klub ausließ. 

"Wie um alles in der Welt kann man Spieler kaufen, wenn man kein Geld hat? Ich finde das eine Schande", sagte der 109-fache niederländische Nationalspieler dem Sender "Ziggo". Der hochverschuldete Klub gab in diesem Sommer trotz Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe fleißig Geld für neue Spieler aus. So kamen Robert Lewandowski, Raphinha und Jules Koundé für insgesamt mehr als 150 Millionen Euro.

Barca verkauft weitere Anteile für Spielberechtigungen

Die prekäre Finanzsituation gipfelte am vergangenen Freitag, als Barcelona erst einen Tag vor Saisonstart das nötige Budget auftreiben konnte, um die neuen Spieler beim Verband zu registrieren und damit eine Spielberechtigung zu erhalten.

Dazu wurden 24,5 Prozent der Anteile an "Barça Studios" für 100 Millionen Euro an das Unternehmen Orpheus Media verkauft. Trotzdem reichte es nicht, um allen Neuzugängen eine Spielberechtigung zu sichern, Koundé muss weiterhin auf seinen ersten Einsatz warten.

Besonders sauer stößt van der Vaart unterdessen das Verhalten gegenüber Spielern mit gültigen Verträgen auf. So wird beispielsweise Frenkie de Jong vom Verein unter Druck gesetzt, seinen hochdotierten Vertrag aufzulösen, um dem Verein Geld einzusparen. 

Van der Vaart über Barcas Geschäfte: "Das ist Mafia"

"Verdient Frenkie zu viel? Man unterschreibt einen Vertrag und dann erfüllt man den Vertrag oder geht zu guten Bedingungen, aber nicht so. Man kann die Leute nicht so behandeln. Das ist Mafia und dafür müssen sie bestraft werden", wetterte van der Vaart. 

Verantwortlich für die Misere sieht der Niederländer den aktuellen Präsidenten. "Joan Laporta, der überall groß herumlacht mit seinem großen Kopf... Dieser Mann denkt, er sei der König. Aber ich glaube, er ist ein bisschen ein Idiot", lederte der ehemalige Real-Profi.

Kurzum: "Der Ruf von Barça auf der Landkarte ist wirklich schlecht geworden."