Neue Hintergründe: Darum floppte Tim Walter in England

Nach seinem Aus beim Hamburger SV heuerte Tim Walter im vergangenen Sommer in England bei Zweitligist Hull City an. Nicht einmal ein halbes Jahr später ist der 49-Jährige bei den Tigers schon wieder Geschichte.
Das teilte der Tabellen-22. der Championship am Mittwoch mit. Die Trennung von dem deutschen Trainer hatte sich zuvor bereits abgezeichnet.
Bei der 0:2-Heimniederlage gegen Sheffield Wednesday forderten die Anhänger während des Spiels lautstark Walters Entlassung. Zuletzt gab es vier Niederlagen und insgesamt neun sieglose Spiele in Folge.
In der Vorsaison waren die Tigers in der Championship noch Siebter geworden und hatten die Aufstiegs-Playoffs nur knapp verpasst.
Hull war für Walter die erste Station im Ausland. Der Übungsleiter hatte einen Dreijahresvertrag unterzeichnet, nun ist nach weniger als fünf Monaten Schluss.
Wie Walter mussten auch seine Assistenten Julian Hübner und Filip Tapalović gehen. Zuvor hatte er unter anderem den VfB Stuttgart und den HSV trainiert. Zwei Mal in Folge scheiterte er mit den Rothosen erst in der Relegation am Aufstieg.
Walter polarisiert mit seiner Art
Nicht nur in Hamburg hatte der 49-Jährige mit seiner extrem forschen Art polarisiert. In Diensten von Holstein Kiel lästerte er einst über die Spielweise von Union Berlin, was die Profis der Eisernen nach dem Aufstieg 2019 zu giftigen Kontern veranlasste.
Auch in Hull eckte Walter regelmäßig an. "Die Beziehung war von Anfang an zum Scheitern verurteilt, und so ist es nicht verwunderlich, dass die Affäre nach 149 Tagen endlich zu Ende ist", bilanzierte das Portal "Hull Live".
Mehr noch: "Selten in der jüngeren Geschichte haben sich ein Manager und seine Fans gegenseitig so verachtet. Und die Tatsache, dass es so weit gekommen ist, ist die größte Überraschung, denn in Wahrheit hätte man Walter schon vor langer, langer Zeit aus seinem Elend befreien sollen."
Neben den Fans sollen auch große Teile des Teams mit dem Deutschen gefremdelt haben. Seine spezielle Taktik, auch als "Walter-Ball" bekannt, fand nie Anklang.