Der Sturm-Flop, dem die BVB-Fans heute nachtrauern
Alexander Isak zählt aktuell zu den formstärksten Stürmern Europas. Fans von Newcastle United und der schwedischen Nationalmannschaft reiben sich die Hände, während manch ein BVB-Anhänger wohl eine Träne verdrücken muss.
Unter der Woche bekam der FC Arsenal zu spüren, warum Alexander Isak derzeit zu den heißesten Eisen des Weltfußballs zählt.
Bei der 0:2-Heimniederlage im Halbfinal-Hinspiel des Carabao Cups gegen Isaks Newcastle United sorgte der 25-Jährige im ersten Durchgang mit einem präzisen Abschluss unter die Latte für die Gäste-Führung. Auch am zweiten Tor war er entscheidend beteiligt.
Es war bereits der 15. Pflichtspieltreffer des früheren Dortmunders, der alleine in der Premier League 13 Mal erfolgreich war. Nur Mohamed Salah (FC Liverpool) und Erling Haaland (Manchester City) jubelten bislang häufiger.
Beeindruckend: Seit Anfang Dezember netzte Isak in jedem (!) Ligamatch, in sieben Begegnungen gelangen ihm neun Tore.
Keine Frage - dieser Alexander Isak befindet sich im Eiltempo auf dem Weg zur Weltklasse, manch einer sieht den Goalgetter dort sogar schon angekommen.
"Er macht den Unterschied", musste Arsenals Teammanager Mikel Arteta nach der Pleite am Dienstagabend anerkennen. Ausgerechnet bei den Gunners wird Isak seit Monaten als Wunschspieler gehandelt, doch dazu später mehr.
Isaks nächster Schritt - Ablöse über 100 Millionen Euro?
Auf Isaks Schultern ruhen nun die Hoffnungen der Newcastle-Fans auf eine Rückkehr nach Europa, idealerweise in die Champions League.
"Er ist ein brillanter Spieler, den wir auf verschiedene Weise einsetzen können", schwärmte Trainer Eddie Howe nach dem Coup im Emirates Stadium (Video öffnet sich oben im Artikelbild) von seinem Ausnahmekönner.
Unter dem Erfolgscoach der Magpies hat Isak den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gemacht. Einem Gardemaß von 1,92 Metern zum Trotz ist der Schwede mit eritreischen Wurzeln extrem beweglich und elegant in seinen Bewegungen, zugleich aber auch eiskalt vor dem gegnerischen Tor.
Ein Glück für die NUFC-Verantwortlichen, dass Isak noch langfristig gebunden ist. Bei einem gültigen Vertrag bis 2028 müssten Interessenten sicher im dreistelligen Millionenbereich investieren, um Newcastle ins Grübeln zu bringen. Falls das überhaupt möglich ist. Vor zweieinhalb Jahren überwiesen die Engländer für den Stürmer immerhin 70 Millionen Euro an Real Sociedad.
Schlechtes Timing? Isak floppte beim BVB
Dass Isaks Name immer wieder bei Top-Vereinen wie dem FC Arsenal, dessen Suche nach einem Torjäger zur unendlichen Geschichte zu werden droht, dem FC Barcelona oder Atlético Madrid gehandelt wird, überrascht nicht im Geringsten.
Schon als Teenager hatte Isak bei seinem Heimatklub AIK Solna für Furore gesorgt und als neues Wunderkind Schlagzeilen gemacht. Umso stolzer war man beim BVB, den umworbenen Youngster im Januar 2017 für 8,6 Millionen Euro für sich gewonnen zu haben.
Doch im zarten Alter von 17 fand sich der körperlich noch nicht allzu robuste Isak bei seinem ersten Auslandsabenteuer noch nicht zurecht, absolvierte am Ende mehr Einsätze für Dortmunder Nachwuchsteams (14, sechs Tore) als für die Profis (13, ein Treffer).
Zweieinhalb Jahre und eine Leihe in die Niederlande zu Willem II später verkauften die Schwarz-Gelben das Talent schließlich weiter nach Spanien zu Real Sociedad. Zwar mit Gewinn, 15 Millionen Euro wurden eingenommen, aber dennoch auch mit einiger Enttäuschung.
Damals war für die sportliche Führung der Borussen in der Tat noch nicht absehbar, dass Isak derart explodieren würde, und doch dürfte der eine oder andere Fan der Westfalen heute hadern, wenn er den als Flop abgestempelten Stürmer heute zaubern sieht.
Schwedens neues Traumduo
Ganz anders die Stimmungslage in Schweden: Nach zwei verpassten Turnieren träumt man im Lager der Nationalmannschaft dank eines neuen Traumduos von einer glorreichen Zukunft.
Isak, klar, ist ein Teil dieses Gespanns, Überflieger Viktor Gyökeres von Sporting CP aus Lissabon der andere. Beide harmonierten zuletzt immer besser, legten sich in der Nations League gegenseitig vier Tore auf.
Es ist ein Luxus, den nicht viele Nationen haben: Gleich zwei der heißesten Eisen des Weltfußballs nebeneinander im Sturm zu haben.