Nagelsmann zum Wirtz-Poker: "Gegen Bayern spricht nichts"

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat noch einmal bekräftigt, Florian Wirtz bei dessen Zukunftsentscheidung konkret beraten zu haben - aber nicht zum Wechsel zu einem bestimmten Klub.
"Ich maße mir nicht an zu wissen, was gut oder schlecht ist", sagte Nagelsmann über Wirtz' schwierige Wahl zwischen dem FC Liverpool und dem FC Bayern, die zugunsten des englischen Meisters ausgefallen sein soll.
"Gegen Bayern", betonte der frühere Münchner Coach Nagelsmann, "spricht gar nichts." Er rate aber keinem Spieler, der ihn wie Wirtz um seine Sicht der Dinge frage, zu einem konkreten Team. "Am Ende versuche ich immer, meine Meinung aus sportlicher Sicht wiederzugeben, was ich für richtig halte - aber ohne, über einzelne Vereine zu reden."
Wie das konkret bei Wirtz war? "Was ich für wichtig halte, ist, dass er spielt und eine ähnliche Rolle einnimmt, wie er es in Leverkusen macht", sagte Nagelsmann, "nur dann kann er sich weiterentwickeln. Dass er einer der besten Spieler der Welt ist, wissen wir. Aber er ist noch jung, braucht Nachhaltigkeit in seiner Entwicklung und einen Klub, wo er eine wichtige sportliche Rolle hat - und darüber hinaus irgendwann eine Rolle als Führungsspieler bekommt."
Stuttgart-Senkrechtstarter Woltemade? "Luft nach oben hat er"
Ein weiterer DFB-Prof, der derzeit in aller Munde ist, ist Nick Woltemade vom VfB Stuttgart. Beim DFB-Pokalfinale hätten Julian Nagelsmann und Rudi Völler aus nächster Nähe beobachten können, "welche technischen Fähigkeiten er hat und mit welcher Eleganz er Gegenspieler umdribbeln kann", schwärmte der DFB-Sportchef vom Stuttgarter Shootingstar. Dazu diese "Wucht und das Spielverständnis", ergänzte Völler und bilanzierte: "Das ist top."
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Allerdings: "Luft nach oben hat er trotz seiner Größe im Kopfballspiel", meinte der frühere Weltklassestürmer Völler, "aber das sind Dinge, die man sicherlich lernen und trainieren kann. Wenn er da noch ein paar Prozent zulegt, hat er eine ganz große Karriere vor sich."
Dabei sei der 23-Jährige "noch vor ein, zwei Jahren gar kein klassischer Mittelstürmer" gewesen, analysierte Völler, "sondern hat um diesen herumgespielt. Aber er hat sich enorm entwickelt." Und soll deshalb nach seinem möglichen Debüt bei der Nationalmannschaft im Final Four der Nations League auch noch bei der U21-EM spielen.
Nagelsmann tat sich mit Woltemade-Nominierung "schwer"
Nagelsmann berichtete, er habe sich mit Woltemades erstmaliger Berufung "schwer getan", weil er U21-Coach Antonio Di Salvo nicht einfach habe übertrumpfen wollen. Doch wegen der Ausfälle von Kai Havertz und Tim Kleindienst passe der Stuttgarter "sehr gut rein in das Profil", das er gesucht habe.
Der Bundestrainer ist sich sicher, dass Woltemade "etwas mitnimmt, was ihm weiterhelfen kann" bei der DFB-Auswahl, und will genau darauf achten "wie er sich integriert und er auf dem Trainingsplatz agiert". Ob Woltemade dann schon im Halbfinale gegen Portugal am Mittwoch (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) debütieren könnte? "Klar hat er Chancen, sonst wäre er nicht hier." Den Experten Völler hat Woltemade ja längst überzeugt.