Heiß, kalt, heiß, kalt – Florian Klein hat es im Moment wirklich nicht leicht. Himmelhoch jauchzend im Nationalteam, zu Tode betrübt beim deutschen Tabellenletzten VfB Stuttgart. Andere Menschen würden wohl an bipolarer Fußballstörung leiden, der 28-Jährige hält aber den Kopf oben. "So ist der Fußball, das hält dich am Boden", meinte Klein beim Pressetermin der ÖFB-Elf vor den Spielen gegen Montenegro (Freitag ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) und Liechtenstein (Montag ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker).

Die tolle Gemütslage bei der österreichischen Auswahl muss wie emotionaler Urlaub für Klein sein. "Natürlich ist die Stimmung besser. Ich zähle aber nicht die Tage, bis ich wieder zum Nationalteam kann", meinte der Deutschland-Legionär. In der letzten Saison sind die Schwaben dem Abstieg erst in der letzten Runde entronnen, jetzt liegen sie mit vier Punkten nach acht Runden am enttäuschenden Tabellenende.

Den Mut verliert Klein aber nicht: "Vorige Saison haben wir schlecht gespielt. Jetzt ist es anders. Wir spielen zwar gut, holen aber noch nicht die Punkte." Unter Alexander Zorniger sucht der VfB sein Heil in der Offensive, hat aber in der Defensive noch starke Probleme. "Neuer Trainer, neues System. Es braucht Zeit, bis es funktioniert. Die hat man aber im modernen Fußball nicht wirklich", wusste der Verteidiger.

Mit elf Toren hat Stuttgart mehr geschossen, als der drittplatzierte FC Schalke 04. Mit 19 erhaltenen hat man aber gleichzeitig den negativen Liga-Höchstwert. "Bis auf vielleicht die Bayern können wir trotzdem jedes Team schlagen", so Klein.

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Ganz anders ist die Stimmung natürlich beim Nationalteam. Vorzeitige Qualifikation zur EM, vorzeitiger Gruppensieg. Da fällt es einem nicht schwer, Spaß an seinem Job zu haben. Luft nach oben ist aber auch bei der Auswahl: "Hier im Team haben in der Qualifikation 'nur' sechs Offensivspieler getroffen. Kein Defensiver. Da möchte ich mich verbessern und meinen Teil beitragen."

Top-Leistungen muss Klein sowohl im Nationalteam, als auch im Verein liefern. "Ich nehme jedes Spiel so wie es kommt. Du kannst super Partien abliefern und nächstes Wochenende spielst du wieder einen Schas zusammen", sprach Klein, der nur zu gut weiß, dass es im Fußball schnell gehen kann. "Wenn man sich aber richtig durchsetzen will, dann braucht man Konstanz. Jedes Spiel eine gute Leistung."

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Johannes Sturm