21.05.2016 09:03 Uhr

Peps Goodbye, Tuchels Debüt und Reus' Fluch

Die beiden Trainer sind nur zwei von vielen Protagonisten, die im Finale im Fokus stehen
Die beiden Trainer sind nur zwei von vielen Protagonisten, die im Finale im Fokus stehen

Die Anspannung steigt. Um 20:00 Uhr kämpfen im ausverkauften Berliner Olympiastadion die beiden besten deutschen Vereinsmannschaften um den DFB-Pokal. Bayern will das elfte Double, der BVB den Spielverderber geben. Das 73. Pokalendspiel ist ein Highlight mit zahlreichen Protagonisten auf beiden Seiten.

Abwanderer: Pep Guardiola sagt "Goodbye". Nach drei Jahren auf der Trainerbank des FC Bayern zieht der 45 Jahre alte Katalane weiter nach England zu Manchester City. "Natürlich ist es speziell", sagte er vor seinem Abschiedsspiel. "Wir kämpfen darum, diesen Titel zu gewinnen." Allein darauf werde er sich konzentrieren. Der Kreis würde sich für ihn mit einem Sieg schließen: Im ersten Bayern-Jahr holte er 2014 in einem packenden Pokalfinale gegen Dortmund das Double.

Debütant: Der Schatten seines Vorgängers war lang. Doch über Jürgen Klopp redet in Dortmund kaum noch jemand. Mit akribischer Arbeit sowie taktischem und psychologischem Geschick hat Thomas Tuchel dem BVB gleich in seinem ersten Jahr zu einer beachtlichen Schlagkraft verholfen. Die Krönung soll mit seinem ersten großen Titel als Trainer erfolgen. "Mit dem Erreichen des Finales sind noch nicht alle Wünsche gestillt", verkündete Tuchel in Berlin kämpferisch.

Unvollendeter: Drei Endspiele, drei Niederlagen. Marco Reus gilt als Profi von internationalem Format, hat aber noch keinen Titel gewonnen. Sowohl im Champions-League-Endspiel gegen die Bayern 2013 als auch in den Pokal-Endspielen gegen den FC Bayern (2014) und den VfL Wolfsburg (2015) ging der BVB-Angreifer leer aus. Die Sehnsucht nach einer bedeutsamen Trophäe ist deshalb groß. "Natürlich bin ich der erste, der das ändern möchte. Mit einem Titel würde ich mich fürs erste zufriedengeben", sagte Reus der "Sport Bild". Der Nationalspieler hofft, dass ihm ein Missgeschick wie im verlorenen Finale 2015 gegen Wolfsburg diesmal erspart bleibt. Beim 1:3 vergab er eine große Chance zum möglicherweise vorentscheidenden 2:0 für die Borussia kläglich.

Rückkehrer: Kein Spieler steht mehr im Rampenlicht als Mats Hummels. Schließlich tritt der Dortmunder Kapitän gegen seinen künftigen Club aus München an. Nach achteinhalb Jahren beim Revierclub sucht der Weltmeister eine neue Herausforderung beim FC Bayern, der ihn in der Jugend ausgebildet hat. "Ich muss nicht lange darum herumreden, dass es für mich eine große Drucksituation wird", sagte Hummels. Er würde als Kapitän zu gerne nach einem BVB-Triumph den Pokal überreicht bekommen. "Um Mats muss man sich keine Sorgen machen", sagte Kollege Marcel Schmelzer zur mentalen Herausforderung für Hummels.

Torjäger: Vor zwei Jahren kämpften Robert Lewandowski und der damals eingewechselte Pierre-Emerick Aubameyang noch gemeinsam im BVB-Trikot im Endspiel gegen die Bayern. Sie verloren mit 0:2 nach Verlängerung. Jetzt stehen sie sich als Gegner gegenüber. Und können im Finale das Wettschießen der Bundesligasaison fortsetzen: Das gewann Bayern-Profi Lewandowski mit 30:25 Toren gegen den BVB-Angreifer. Im DFB-Pokal herrscht vor dem Endspiel Gleichstand: Beide trafen jeweils dreimal.