26.01.2017 11:41 Uhr

Bierhoff: Werner & Wagner "zu unterschiedlich"

Bierhoff kann sich zwischen Wagner (l.) und Werner nicht entscheiden
Bierhoff kann sich zwischen Wagner (l.) und Werner nicht entscheiden

Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff hat sich vor dem deutschen Toptorjäger-Duell zwischen Timo Werner und Sandro Wagner nicht festgelegt, wer der Bessere ist.

Diese Frage könne man kaum beantworten. "Sie sind zu unterschiedlich", sagte der ehemalige Stürmer und Europameister von 1996 in einem Interview der "Fussball Bild".

Werner empfängt mit dem Tabellenzweiten der Bundesliga, RB Leipzig, an diesem Samstag (15:30 Uhr) in der Red Bull Arena Sturmrivale Wagner mit dem bisher ungeschlagenen Tabellendritten, 1899 Hoffenheim. Werner und Wagner erzielten bis zum 18. Spieltag jeweils zehn Tore - sie sind damit die besten Deutschen in der Torjägerliste.

Werner, 20 Jahre alt, 1,80 Meter groß, stehe für die Talentausbildung der vergangenen Jahre, meinte Bierhoff. Er verglich den vom VfB Stuttgart im Sommer 2016 zu den Leipzigern gewechselten sprint- und kampfstarken sowie technisch versierten Angreifer mit Spielern wie André Schürrle oder Marco Reus. Wagner, 29 Jahre alt, 1,94 Meter groß, sei eher ein klassischer Strafraumspieler wie Mario Gomez. "Gewandt trotz seiner Größe, torgefährlich", sagte Bierhoff.

Bierhoff über den Confed Cup

Den Confed Cup in Russland (17. Juni bis 2. Juli) will der Nationalmannschaftsmanager nutzen, um politische Missstände im Riesenreich von Vladimir Putin offen anzusprechen. "Der DFB und die Mannschaft müssen zeigen, für welche Werte sie stehen - im Rahmen unserer Möglichkeiten", sagte Bierhoff: "Wir stehen für Offenheit, Vielfalt, Fair Play, Toleranz. Wir haben eine Stimme, die wir auch erheben werden. Wir werden nicht mit Scheuklappen nach Russland fahren."

Es werde "politisch keine leichte Situation in Russland", betonte Bierhoff, "DFB-Präsident Reinhard Grindel hat es ja auch schon angesprochen, dass wir eine klare Position beziehen werden." Allerdings sollte die Öffentlichkeit "vom Sport auch nicht erwarten und verlangen, dass er die Probleme lösen kann, die auch die Politik nicht überwindet".

Die Generalprobe für die WM 2018 sieht Bierhoff nicht nur aus politischen Gründen kritisch. "Der Termin des Confed Cup ist nicht ideal, weil gleichzeitig die U21-EM läuft", sagte er, "aber er ist natürlich eine Chance für die A-Nationalmannschaft, auch mit Blick auf die WM, sportlich wie organisatorisch einiges zu testen." Bundestrainer Joachim Löw hatte deshalb angekündigt, einige Weltmeister zu schonen und einen Perspektivkader zu berufen.