09.02.2017 15:55 Uhr

Maracanã soll rasch verkauft werden

An Fußballspiele im Maracanã ist derzeit nicht zu denken
An Fußballspiele im Maracanã ist derzeit nicht zu denken

Das seit Wochen geschlossene und zunehmend marode Maracanã in Rio de Janeiro soll rasch verkauft werden. In den nächsten Wochen wolle der Bundesstaat Rio de Janeiro nach harten Verhandlungen eine endgültige Entscheidung treffen, berichtete das Portal "O Globo". Die Wahl über den künftigen Betreiber falle zwischen der französischen Unternehmensgruppe Lagardere und dem Unternehmen GL Events.

Der derzeitige Betreiber, der in mehreren Ländern Südamerikas in Korruptionsskandale verwickelte Baukonzern Odebrecht, will seine Anteile verkaufen. Die Konzession für das weltberühmte Stadion, in dem Deutschland 2014 Weltmeister wurde, läuft auf rund 30 Jahre. Beide Interessenten fordern zunächst allerdings Klarheit, wer für die zuletzt entstandenen Schäden aufkommt.

Nach den Olympischen Spielen und angesichts von erheblichen Finanzproblemen wurde das Stadion nicht ordnungsgemäß wieder übergeben. Tausende Sitze sind herausgerissen, der Rasen vertrocknet und Scheiben eingeschlagen.

Der Fußballverband von Rio de Janeiro (Federação de Futebol do Rio de Janeiro) versucht, über Gerichte einen Spielbetrieb in der Arena wieder zu erzwingen. Eigentlich sollten hier ab 25. Februar die Semifinali der Lokalmeisterschaft Taça Guanabara stattfinden. Doch die bisherige Betreibergesellschaft pocht vor einer Wiedereröffnung auf eine Behebung der Schäden durch das Organisationskomitee von Rio 2016. Zuletzt wurde wegen unbezahlter Rechnungen sogar der Strom abgedreht.

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apa/red