14.04.2017 14:27 Uhr

"Viererkette verändern": Leipzig muss umbauen

RB-Coach Ralph Hasenhüttl muss seine Abwehr umbauen
RB-Coach Ralph Hasenhüttl muss seine Abwehr umbauen

Nach der Gelb-Rot-Sperre von Abwehrchef Willi Orban setzt Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl im Spiel gegen den SC Freiburg am Samstag (15:30 Uhr) in der Innenverteidigung auf Stefan Ilsanker oder Dayot Upamecano.

"Auf diese beiden Spieler läuft es hinaus. Wir werden in der Viererkette etwas verändern, ich habe mich aber noch nicht hundertprozentig entschieden", sagte Hasenhüttl.

Orban musste am vergangenen Samstag gegen Bayer Leverkusen (1:0) wegen wiederholten Foulspiels vom Platz. Verletzte hat der Rekord-Aufsteiger aus Sachsen nicht zu verkraften. "Wir sind sehr gut durch die englische Woche gekommen", sagte Hasenhüttl am Freitag.

Lob für Freiburg

Der Tabellenzweite Leipzig feierte zuletzt drei Siege in Serie und benötigt noch drei weitere Erfolge, um sich erstmals sicher für die Champions League zu qualifizieren. "Wir haben es geschafft, uns wieder Selbstvertrauen zu holen. Wir haben eine sehr, sehr komfortable Position", sagte Hasenhüttl, der mit Leipzig bei noch sechs Spielen sieben Zähler Vorsprung auf Borussia Dortmund hat: "Wir wollen diese Position beibehalten. Wir haben zuletzt viel investiert und zurecht gewonnen."

Gegen den Tabellensechsten aus Freiburg warte jedoch keine leichte Aufgabe, meinte Hasenhüttl: "Sie spielen eine überragende Saison. Wir sind zwei Aufsteiger, die sich einfach nach oben gearbeitet haben, beide auf eine sehr beeindruckende Art und Weise." 

Insbesondere für Gäste-Coach Kollege Christian Streich hatte der Trainer nur lobende Worte übrig: "Er ist eine absolute Bereicherung für die Bundesliga. Ich ziehe den Hut vor seiner Arbeit."

Hasenhüttl sichtlich bewegt von Anschlag auf BVB-Bus

Außerdem äußerte sich Hasenhüttl zum Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund. Der RB-Coach hätte nicht mit seinem Kollegen Thomas Tuchel tauschen wollen. "Ich weiß nicht, ob ich das Spiel als Trainer überhaupt hätte coachen können. Da ist vorher einiges vorgefallen, was man nicht so einfach wegstecken kann", sagte Hasenhüttl im Rückblick auf das Champions-League-Spiel des BVB gegen Monaco.

Der Österreicher zeigte sich sichtlich bewegt von den Vorfällen am Dienstag. "Der Schock war natürlich groß. Man fühlt sofort mit den Leuten, die das miterleben müssen", sagte Hasenhüttl: "Das hat schon eine Dimension, die man sich vorher nicht vorstellen konnte. Das ist schon ein Moment, wo man sieht, wie nah das sein kann."

"Angst wegschieben"

Hasenhüttl betonte jedoch auch, dass man sich von solch schrecklichen Ereignissen nicht langfristig erschüttern lassen sollte. "Die Konsequenz muss sein, dass man versucht, die Angst wieder wegzuschieben", sagte der 49-Jährige, der jedoch ergänzte: "Das ist etwas, das einem sehr nahe geht." 

Die Leipziger selbst erlebten beim Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen in dieser Saison einen allerdings recht harmlosen Angriff auf ihren Bus, als Fans des Gegners sie mit drei Farbbeuteln attackierten.

"Den haben wir aber kommen sehen. Ich habe das damals recht spaßig kommentiert, das fällt jetzt weg, weil das in Dortmund eine ganz andere Dimension hat", sagte Hasenhüttl: "Wenn wir das nächste Mal gemeinsam in den Bus steigen, werden wir uns sicher auch unsere Gedanken machen."