06.09.2017 10:55 Uhr

Argentiniens Drama geht weiter: WM-Aus droht

Lionel Messi droht die WM zu verpassen
Lionel Messi droht die WM zu verpassen

Mit einem 1:1 gegen Schlusslicht Venezuela hat Vize-Weltmeister Argentinien sein Drama in der südamerikanischen WM-Qualifikation fortgesetzt.

Eigentlich undenkbar, aber mit jedem Spiel ein Stück mehr Realität: Dem fünfmaligen Weltfußballer Lionel Messi und Argentinien, vor drei Jahren erst im Finale von Deutschland gestoppt, droht bei WM-Endrunde in Russland die Zuschauerrolle. Statt eines Befreiungsschlages gegen das Eliminatorias-Schlusslicht machte sich der Vize-Weltmeister mit dem 1:1 (0:0) gegen Venezuela das Leben noch schwerer.

"So verdienen wir es nicht", schrieb das Sportblatt "Olé" mit Schlusspfiff im prall gefüllten Estádio Monumental von Buenos Aires entsetzt auf seiner Homepage. "Kein Spiel, keine Reaktion", wetterte das "Stimmungsthermoter" der Gaucho-Fans weiter und bekannte: "Messi leidet. Wir auch."

Trainer Jorge Sampaoli, der nach dem 0:0 am Donnerstag in Uruguay trotz 73 Prozent Ballbesitz auch im zweiten Pflichtspiel unter seiner Regie einen Rückschlag einsteckte, haderte mit dem Fußball-Gott. Und das auf den Tag genau 24 Jahre nach dem historischen 0:5-Debakel daheim gegen Kolumbien. "Wenn du elf glasklare Torchancen hast, und keine davon verwertest, und der Gegner gleich eine nutzt, macht sich eine gewisse Unruhe breit", monierte der 57-Jährige.

Eigentor vom Ex-Duisburger Rolf Fletscher

Da passt es ins Bild, dass trotz eines Messis auf dem Platz, trotz der neuen Sturmhoffnungen Paulo Dybala und Mauro Icardi, ausgerechnet ein Ex-Duisburger mit einem Eigentor den Eliminatorias-Bann nach 309 torlosen Minuten brach. Rolf Feltscher grätschte in 55. Minute unglücklich in eine Flanke, fünf Minuten nach Jhon Murilos' Führungstor der erst einmal siegreichen Vinotintos, die schon im Hinspiel den Favoriten mit einem 2:2 geärgert hatten.

Am 5. Oktober, dem vorletzten Spieltag, geht es gegen das punktgleiche Peru (beide 24) weiter, das mit einem 2:1 (0:0) in Ecuador auf Rang vier vorstürmte und nun die letzte der vier in Südamerika zu vergebenen WM-Fahrkarten inne hat. Argentinien bleibt als Tabellenfünfter derzeit die Hoffnung auf den Umweg Playoffs gegen Ozeanien-Vertreter Neuseeland.