24.10.2017 11:28 Uhr

Sammer wettert: Ancelotti hat Müller geschwächt

Matthias Sammer lobt die Entwicklung bei RB Leipzig
Matthias Sammer lobt die Entwicklung bei RB Leipzig

Der Ausfall von Thomas Müller könnte beim FC Bayern nach Ansicht von Ex-Sportvorstand Matthias Sammer gravierende Folgen haben. Die Leipziger sieht er trotzdem noch nicht auf Augenhöhe mit dem Rekordmeister.

"Sein Fehlen ist extrem", sagte der ehemalige Manager des Rekordmeisters über Müller, der nach einem Muskelfaserriss im Oberschenkel voraussichtlich drei Wochen fehlen wird.

In dieser Zeit spielen die Münchner zweimal gegen RB Leipzig, im DFB-Pokal und in der Bundesliga, sowie bei Celtic Glasgow in der Champions League und im Spitzenspiel der Liga bei Borussia Dortmund. "Sollte er jetzt ausfallen und das auch längerfristig, dann ist das für die Mannschaft kein gutes Zeichen", meinte Sammer bei "Eurosport".

Sammer über Ancelotti: "Das war ein großer Fehler"

Müller sei wichtig für das "stabile Fundament" innerhalb des Teams, erklärte Sammer. Dieses habe durch das Karriereende von Philipp Lahm und die lange Verletzungspause von Torhüter Manuel Neuer bereits gelitten.

Zudem kritisierte Sammer, dass Weltmeister Müller "die ganze Zeit geschwächt worden" sei. Der Offensivprofi hatte unter dem ehemaligen Trainer Carlo Ancelotti nur unregelmäßig gespielt. "Das war ein ganz großer Fehler", bemängelte Sammer vor dem Gastspiel der Münchner im Pokal bei Vizemeister RB Leipzig am Mittwoch.

Arjen Robben "nicht ersetzbar"

Mit Blick auf die Zukunft legte der frühere Bayern-Sportvorstand den Bayern nahe, den im Sommer auslaufenden Vertrag mit Arjen Robben zu verlängern. Der Niederländer sei "nicht ersetzbar. So wie sich Arjen aktuell präsentiert, würde es doch heute gar keine Diskussion geben, ob es weitergeht oder nicht! Arjen ist ein Vorbild, vor allem für die jungen Spieler. Seine Professionalität, sein Hunger nach Erfolg aber auch sein privater familiärer Lebensstil."

Trainer Jupp Heynckes lobte er für "herausragende Arbeit. Ein ganz großes Kompliment an Jupp. Ich habe sehr darauf geachtet, welche Hebel er in Bewegung setzt, um die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen, den Verein zu beruhigen und Aufbruch zu erzeugen. Das hat er fantastisch und überragend gemacht!"

"So weit ist Leipzig noch nicht"

Den Herausforderer RB Leipzig sieht Sammer noch nicht auf Augenhöhe mit dem Branchenprimus aus München. "Ich bin ein großer Fan von dieser Entwicklung, aber die absolute Spitze ist noch einmal etwas anderes. Da gehört auch Ruhe, Persönlichkeit, Verteidigen und Stabilität dazu. So weit ist Leipzig noch nicht", sagte Sammer.

Beim DFB-Pokalkracher am Mittwoch zwischen RB und dem deutschen Rekordmeister werde es deshalb "nur auf die Bayern ankommen, ob Leipzig sich durchsetzen kann oder nicht". Allerdings habe das jüngste Duell im Mai (4:5) "eindrucksvoll gezeigt, wozu Leipzig nach vorne – mit ihrem Enthusiasmus, ihrer Frische und Jugendlichkeit – in der Lage ist", ergänzte Sammer.