16.03.2018 15:15 Uhr

Meinung: FC-Wunder, HSV-Abstieg - oder andersrum

Der HSV und der 1. FC Köln hoffen auf ein Wunder
Der HSV und der 1. FC Köln hoffen auf ein Wunder

Schaffen der 1. FC Köln und/oder der Hamburger SV das Wunder oder steigen die Traditionsvereine ab? Und wer begleitet das Duo? Unsere Redaktion hat die Köpfe zusammengesteckt und sich Gedanken gemacht. Laut unseren Prognosen ist alles möglich.

Florian Pütz: Der Abstiegskampf soll entschieden sein? Das halte ich für falsch. Gut, der HSV ist in seinem Selbstzerstörungstrieb nicht mehr aufzuhalten. Aber der 1. FC Köln schafft das Wunder! Die Geißböcke haben die Moral und zumindest mehr fußballerisches Vermögen als Hamburg, Mainz und Wolfsburg. In acht Spielen sind noch 24 Zähler zu vergeben. Patzen Mainz und Wolfsburg, ist der FC zur Stelle. Dann würde sogar ein Abstiegs-Endspiel am 34. Spieltag winken, wenn Köln in Wolfsburg ran muss. Erkämpfen sich die Kölner bis dahin eine Chance auf den Klassenerhalt, bleiben sie auch in der Bundesliga und die Wölfe gehen Hand in Hand mit dem Dino in Liga zwei.

Heiko Lütkehus: So leid es mir tut - der 1. FC Köln wird sich nicht mehr retten können. Zu groß der Abstand auf Rang 16, zu schwer das Restprogramm. Letztlich war die Hypothek der historisch schlechten Hinrunde zu groß, um das Wunder zu schaffen. Der Effzeh wird erhobenen Hauptes in die 2. Bundesliga gehen und hoffentlich bald wiederkommen. Begleitet werden die Kölner vom VfL Wolfsburg, der im Endspurt durchgereicht wird. Klingt verrückt, schließlich müsste der HSV sieben Punkte Rückstand auf die Wölfe aufholen. Mit dem neuen Trainer Christian Titz und dem einen oder anderen hungrigen U21-Akteur retten sich die Rothosen aber am letzten Spieltag in die Relegation.

Der Rest ist schnell erzählt: Begleitet von 6000 Fans holt der Dino ein 1:1 beim Nord-Nachbarn Holstein Kiel, nachdem der erste Vergleich torlos bleibt. Nach Schlusspfiff jagen die HSV-Anhänger die Spieler durch die Stadt - natürlich nur, um sie anschließend innig zu herzen. Hach, wie schön!

Ralf Amshove: Im Abstiegsfall ist die größte Spannung seit dem vergangenen Spieltag raus. Für den Hamburger SV und den 1. FC Köln gibt es keine Rettung mehr. Die beiden Traditionsvereine stellen die beiden Absteiger aus der Bundesliga, zu denen kein weiterer hinzukommt. Denn im Schneckenrennen um den Relegationsplatz wird die seelenlose Millionärstruppe aus Wolfsburg zwar gegen den 1. FSV Mainz den Kürzeren ziehen, sich dann aber wie im Vorjahr in der Relegation souverän den Klassenerhalt sichern.

Tobias Knoop: Das Wunder von Köln oder Hamburg wird es nicht geben. Sowohl die Rheinländer als auch der Bundesliga-Dino steigen direkt ab. Zu groß ist der Rückstand von acht Punkten (Köln) bzw. sieben Zählern (HSV) aufs rettende Ufer.

In die Relegation muss wie schon in der Vorsaison der VfL Wolfsburg. Die ebenfalls noch gefährdeten Mainzer haben begriffen, dass es im Abstiegskampf vor allem um Leidenschaft und Wille geht. Beim VfL wird man das Gefühl nicht los, dass sich der ein oder andere Spieler gedanklich immer noch im Tabellenmittelfeld wähnt.

Marc Affeldt: "In Hamburg sagt man tschüss", wusste Heidi Kabel schon in den Siebziger Jahren - 2018 trifft das auch auf den HSV zu. An der Elbe feiert man nach 34 Spieltagen ebenso wenig ein Wunder, wie am Kölner Dom. Im Norden der Republik ist der HSV allerdings nicht der einzige Klub, der sich in Liga zwei verabschiedet. Der VfL Wolfsburg duselt sich zwar noch von der Schippe namens Abstieg, Hannover 96 bricht nach der guten Hinrunde allerdings weiter ein und muss in die Relegation.