24.06.2018 15:27 Uhr

Ägypten will mit angeschlagenem Salah ersten WM-Sieg

Mohamed Salah hofft auf einen Einsatz gegen Saudi-Arabien
Mohamed Salah hofft auf einen Einsatz gegen Saudi-Arabien

Keine Schonung für Topstar Mohamed Salah, keine Einsatzgarantie für Rekordanwärter Essam El Hadary: Auf der Jagd nach dem ersten WM-Sieg der Geschichte gibt es bei Ägypten offenbar keine Rücksicht auf Einzelschicksale.

Obwohl das Land vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Saudi-Arabien am Montag (16:00 Uhr) in Wolgograd wie der Gegner keine Chance mehr auf das Weiterkommen hat.

Zwar gab Nationaltrainer Hector Cuper keine konkreten Hinweise auf seine mögliche Aufstellung, nach Informationen der Nachrichtenagentur "AFP" wird der angeschlagene Salah allerdings gegen Saudi-Arabien auflaufen. Auch er will mithelfen, Historisches zu leisten: Bei den bisherigen Endrundenteilnahmen 1934 und 1990 schafften die Pharaonen keinen Sieg.

Salahs Liverpooler Teammanager Jürgen Klopp hat offenbar nichts gegen einen Einsatz von Salah. Zumindest offiziell. Ägyptens Verbandspräsident Hany Abo Rida bestätigte, dass Liverpool keinerlei Druck ausgeübt habe, den Superstar zu schonen. "Wir haben von Liverpool keine Nachricht bekommen. Wenn der Spieler beim Nationalteam ist, entscheiden wir", sagte er der Nachrichtenagentur "AFP".

Schreibt Torwart-Idol Essam El Hadary Geschichte?

Salah hatte sich im Champions-League-Finale gegen Real Madrid am 26. Mai eine Schulterverletzung zugezogen und deswegen auch das erste WM-Spiel gegen Uruguay (0:1) verpasst. Bei der 1:3-Niederlage gegen Gastgeber Russland stand er in der Startelf und erzielte das Tor für Ägypten.

Offen ist noch, ob Ägyptens Torwart-Idol Essam El Hadary am Montag Geschichte schreibt. Mit einem Einsatz würde er mit 45 Jahren und 161 Tagen zum ältesten WM-Spieler der Geschichte avancieren. Bisher hält der Kolumbianer und ehemalige Kölner Faryd Mondragon mit 43 Jahren und drei Tagen die Rekordmarke. El Hadary spielt seit 1996 für die ägyptische Auswahl, gewann viermal den Afrika-Cup und absolvierte bisher 158 Länderspiele.

"Ich wäre sehr glücklich, wenn ich spiele, aber ich weiß es nicht. Das wird das Management entschieden", sagte El Hadary am Sonntag: "Jeder Spieler will Rekorde setzen. Speziell bei einer WM. Dieser Rekord ist nicht nur für mich, es wäre auch ein Rekord für Ägypten."

Die Zukunft von Nationaltrainer Hector Cuper ist derweil weiterhin offen, die Begegnung gegen Saudi-Arabien könnte für den Argentinier das letzte Spiel auf der Bank der Pharaonen sein. Der 62-Jährige hatte die Ägypter zur ersten Teilnahme an einer Endrunde seit 28 Jahren geführt. Sein Vertrag läuft nach der WM aus.