11.09.2023 14:56 Uhr

Flick-Aus löst Basketball-Shitstorm aus

Hansi Flick ist nicht mehr Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft
Hansi Flick ist nicht mehr Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft

Im größten Moment der deutschen Basketball-Geschichte funkte der DFB unschön dazwischen. Wenige Minuten vor dem Triumph des DBB-Teams bei der Basketball-WM gab der Deutsche Fußball-Bund die Trennung von Hansi Flick bekannt. Ein Vorgehen, das auf viel Kritik stößt.

Die deutschen Basketball-Männer haben sich durch einen Sieg gegen Serbien erstmals zum Weltmeister gekrönt. Der Siegeszug des DBB-Teams wurde allerdings von einer wenig erfreulichen Nachricht des DFB übertönt.

Nur rund zwei Minuten vor dem Ende des Basketball-Spiels verkündete der DFB, dass man sich von Bundestrainer Flick trennt. Laut "Sport1" wollte sich der Fußball-Verband mit der Bekanntgabe eigentlich noch Zeit lassen.

Durch eine Meldung der "Bild"-Zeitung, die bereits von der Entlassung berichtete, sah sich der DFB aber zu diesem Schritt gezwungen, so der TV-Sender.

Shitstorm für den DFB

In den sozialen Netzwerken löste das Verhalten des Verbandes einen Shitstorm aus. "Wie ehrenlos, während einer der größten Sensationen der deutschen Sportgeschichte die Entlassung des Fußball-Bundestrainers durchsickern zu lassen", schrieb ein User bei Twitter. "Absoluter PR-Fail", polterte ein anderer.

Ein weiterer Basketball-Anhänger tobte: "Lieber DFB, falls ihr euch wundert, warum euch immer weniger Fans unterstützen: Den Fußball-Bundestrainer während des größten Basketballspiels in der Geschichte des DBB zu entlassen ist einfach nur schäbig. Schämt euch und gebt die EM einfach ab."

"Frech": Ex-Nationalspieler kritisiert den DFB

Auch der ehemalige Basketball-Nationalspieler Patrick Femerling schloss sich der Kritik an. Der einstige Center sei "verwundert und verärgert", wie er in einem Interview des "rbb24 Inforadio" betonte.

"Meine persönliche, ehrliche Meinung: Ich fand das einfach ein bisschen frech, weil das so ein großer Sportmoment war", sagte Femerling, der 2002 selbst die Bronzemedaille bei einer WM mit der DBB-Auswahl gewonnen hatte. "Dass man in dem Moment, wo eine andere Mannschaft sich so aufgeopfert und so einen Erfolg hat, das dazwischen schießt - ob das jetzt mit Absicht ist oder nicht, sei mal dahingestellt - ist einfach schade."

Es sei "unnötig, dass man die verdiente Aufmerksamkeit ein bisschen ablenkt mit einer Meldung, die A negativ ist, und B vom Timing her einfach schlecht ist", stellte Femerling klar.

Erst am Montagmorgen hatte DFB den Basketballern zum Erfolg bei der WM gratuliert. "Der gestrige Tag - auf alle Fälle historisch. Mega! Herzlichen Glückwunsch", ließ der Verband über Instagram vermelden.