14.11.2023 14:56 Uhr

Ultras "finaler Auslöser" für Bosse-Beben beim FC Bayern

Oliver Kahn wurde im Mai beim FC Bayern entlassen
Oliver Kahn wurde im Mai beim FC Bayern entlassen

Rund sechs Monaten nach der Trennung von Ex-Vorstandschef Oliver Kahn sowie Sportvorstand Hasan Salihamidzic kommen neue Details zum Personal-Beben in der Führungsetage des FC Bayern ans Licht.

Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" unter Berufung auf eigene Informationen schreibt, gaben letztlich die Fans des deutschen Rekordmeisters den Anstoß für die Entlassung der beiden Verantwortlichen. Demnach sei ein entsprechender Appell der Ultras-Gruppierung Schickeria der "finale Auslöser" für Kahns und Salihamidzics Aus in München gewesen.

Diesen habe eine Abordnung der treuesten Anhänger bei einem Treffen mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß im Mai bei ihm zuhause am Tegernsee vorgebracht, heißt es.

Hoeneß habe sich daraufhin klubintern für eine Neuaufstellung in der Chefetage stark gemacht und diese letztlich auch durchgesetzt.

Rund um das Saisonfinale beim 1. FC Köln wurde die Trennung von Kahn und Salihamidzic dann offiziell gemacht.

Hoeneß hatte das Gespräch mit den Ultras später selbst in einem "kicker"-Interview bestätigt. "Sogar die Leute von der Schickeria haben gesagt: Bitte sorgt dafür, dass unser FC Bayern wieder geradeaus läuft", schilderte der 71-Jährige damals, ohne jedoch auf die nun kolportierte Tragweite der Ultras-Forderungen für den Entscheidungsprozess einzugehen.

FC Bayern wieder zurück in ruhigerem Fahrwasser

Nach Informationen von RTL war Hoeneß schon Monate vorher aus Sorge um den Schlingerkurs der ehemaligen Klub-Spitze auf die Schickeria zugegangen und hatte dabei zunächst eine Plakat-Aktion angeleiert.

Diese fand letztlich beim Bundesligaspiel gegen Hertha BSC in der Allianz Arena Ende April statt. Unter anderem wurde dabei die von Kahn eingeführte und inzwischen wieder beerdigte "FC Bayern Ahead"-Strategie kritisiert.

Tatsächlich ist der deutsche Rekordmeister unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen trotz einiger Nebengeräusche überwiegend zurück in ruhigerem Fahrwasser.

Dazu tragen auch die weitgehend überzeugenden sportlichen Leistungen der bisherigen Saison bei, die nur vom blamablen Aus im DFB-Pokal gegen Drittligist 1. FC Saarbrücken überschattet werden.